In einer Zeit, in der das Bildungswesen vor zahlreichen Herausforderungen steht, ist die Arbeit des Zentrums für Bildungsevaluation (ZBE) wichtiger denn je. Seit Januar 2024 leitet Daniela Blum-Giger das Zentrum und bringt dabei eine grosse Leidenschaft für Pädagogik und Evaluation mit. Ihr Ziel: Steuerungswissen für alle im Bildungswesen zu schaffen und Akteurinnen und Akteure bei der Weiterentwicklung ihrer Institutionen zu unterstützen, um Schülerinnen und Schülern die bestmögliche Bildung zu bieten. Im Interview gibt sie Einblick in laufende Projekte und erläutert, wie sie mit ihrem Team dabei hilft, Entwicklungen anzustossen.
Frau Blum-Giger, was hat Sie motiviert, die Leitung des ZBE zu übernehmen?
Daniela Blum-Giger: Vor gut 14 Jahren habe ich meine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZBE angefangen. Seitdem fasziniert mich die Bildungsevaluation. Ich durfte in all den Jahren viele Projekte begleiten, die es Bildungseinrichtungen ermöglichten, sich datenbasiert weiterzuentwickeln. Ursprünglich wollte ich Lehrerin werden, aber wegen des damaligen Überangebots an Lehrpersonen studierte ich Erziehungswissenschaft. Meine Leidenschaft für Pädagogik und Forschung führte mich schliesslich zur Evaluation. Mit der Übernahme der Leitung sah ich die Chance, mein Engagement auf einer neuen Ebene weiterzuführen.
Welche aktuellen Projekte tragen zur Verbesserung der Bildungsqualität bei?
Ein Beispiel ist die Evaluation der Präventionsarbeit der Kantonspolizei Bern. Diese bietet seit dem Schuljahr 2023/24 für die 6. bis 9. Klasse Präventionsangebote an zu Themen wie digitale Medien, Gewalt und Suchtmittel. Der Präventionsunterricht wird flächendeckend in allen Schulen des Kantons durchgeführt und erreicht damit über 110'000 Kinder und Jugendliche.
Die Kantonspolizei hat das ZBE beauftragt, ihre neuen Angebote zu evaluieren. Die Evaluation umfasst Online-Befragungen von Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und Schulsozialarbeitenden dieser Klassen sowie Telefoninterviews mit Schulleitenden.
Ein weiteres Projekt ist die Studienzufriedenheitsbefragung an der PHBern. 2024 haben wir erstmals alle Studierenden umfassend zur Zufriedenheit mit verschiedenen Aspekten ihres Studiums und insbesondere mit den Rahmenbedingungen an der PHBern befragt. Diese Ergebnisse dienen der Qualitätssicherung und Optimierung des Angebots.
Welche Pläne haben Sie für die Weiterentwicklung des ZBE?
Ich möchte, dass das ZBE weiterhin als Kompetenzzentrum für Evaluation wahrgenommen wird. Insbesondere bei Schulen und Gemeinden soll es noch stärker als Kompetenzzentrum und Partnerin bei der Schulentwicklung in den Fokus rücken. Schulleitende werden oft in ihrer Aufgabe der Qualitätsentwicklung allein gelassen und verfügen nicht über die nötigen zeitlichen Ressourcen und das erforderliche Evaluationswissen. Es ist mir wichtig, sie gezielt unterstützen zu können.
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Das ZBE verbindet wissenschaftliche Grundlagen mit praxisnaher Expertise. Mit fundierten Kenntnissen der Evaluation und der Schweizer Bildungslandschaft sowie einem erfahrenen Team unterstützt es Akteurinnen und Akteure im Bildungswesen dabei, ihre Massnahmen gezielt zu steuern und zu verbessern. Durch die enge Anbindung an die Forschung der PHBern sind die Evaluationsdienstleistungen stets wissenschaftlich fundiert, praxisnah und auf die aktuellen Herausforderungen im Bildungswesen zugeschnitten.