MINT-Förderung

Die PHBern setzt sich auf vielfältige Weise für eine praxisorientierte, diversitätssensible, interdisziplinäre sowie kreativitäts- und selbstwirksamkeitsfördernde MINT-Bildung ein. Sie integriert MINT-Inhalte und -Konzepte in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen, bietet Angebote für Schulklassen an und wirkt in regionalen sowie nationalen MINT-Projekten mit.

Wozu MINT-Förderung?

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – ein Akronym aus zunächst vier Begriffen. Doch dahinter steckt mehr als reiner Fachunterricht.

Der Bildungsauftrag

Im Mittelpunkt steht, Kinder und Jugendliche darauf vorzubereiten, sich in einer zunehmend technisierten Welt selbstbewusst und kompetent bewegen zu können. Der Lehrplan 21 sieht vor, dass Bildung dazu befähigt, eigenständig und verantwortungsbewusst am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Gleichzeitig soll die Schule grundlegende Fähigkeiten vermitteln, die den Weg in die Berufswelt oder weiterführende Schulen ebnen. (vgl. Bildungsziele LP21).

Die PHBern arbeitet punktuell direkt mit Schulklassen zusammen, hat aber insbesondere einen grossen Hebel in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen.

Die gesellschaftliche Relevanz

MINT-Kenntnisse sind entscheidend, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu meistern – sei es in der Mobilität, Energieversorgung, Digitalisierung oder in Bereichen wie dem Umgang mit Naturereignissen, in der Lebensmittelversorgung oder der Erhaltung hochwertiger Lebensräume für Mensch und Umwelt. 

Die PHBern engagiert sich mit der MINT-Förderung dafür, dass junge Menschen diese Kompetenzen entwickeln, um informierte Entscheidungen zu treffen und aktiv Veränderungen mitzugestalten. Zudem soll die MINT-Förderung Berufsfelder mit Zukunft sichtbarer machen und den Jugendlichen bei der Berufswahl eine breitere Palette an Möglichkeiten eröffnen.

Der Ansatz

  • Praktisch und kreativ: MINT eignet sich hervorragend, um praktisch tätig zu sein, handelnd zu lernen sowie eigene Ideen umzusetzen und zu optimieren. Kreative Lösungen und unkonventionelle Ansätze sind dabei erwünscht. Es wird gelernt, mit Fehlversuchen umzugehen und Erfolge zu feiern. Die Selbstwirksamkeitserwartung der Kinder, Jugendlichen und Lehrpersonen im Bereich MINT soll gestärkt, Hemmungen abgebaut und Begeisterung entfacht werden. Dafür werden Methoden wie Problembasiertes-, Entdeckendes-, Handlungsorientiertes-, Forschendes- oder Projektbasiertes Lernen eingesetzt.
  • Reflektiert und verantwortungsbewusst: Genauso wichtig wie die Begeisterung für MINT-Themen, ist das kritische Hinterfragen, wie sich aktuelle Erfindungen und Anwendungen auf die Gesellschaft und Umwelt auswirken und Lösungen anzustreben, welche einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und Menschen begünstigen.
  • Vielfältig: Oft wird das Ziel erst durch gelungene Kooperation oder durch eine Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven (interdisziplinärer Ansatz) erreicht. Deshalb legt die PHBern ein besonderes Augenmerk darauf, verschiede Interessens- und Lerntypen durch unterschiedliche Themen und Ansätze abzuholen und die Angebote sowie Lernmaterialen gendergerecht resp. diversitätssensibel auszugestalten.
  • Vernetzt: Die PHBern bleibt am Puls des aktuellen MINT-Geschehens durch die Vernetzung mit nationalen MINT-Netzwerken sowie regionaler Kooperationen wie z.B. mit der Berner Fachhochschule. 

MINT in der Ausbildung

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Die Koordinationsstelle MINT der PHBern und der BFH hat unter anderem zum Ziel, dass sich möglichst viele Menschen unabhängig von ihrem Vorwissen mit MINT-Themen beschäftigen. (Symbolbild)

MINT in Schul- und Studienfächern

Die Basis für guten MINT-Unterricht sind fundierte Kenntnisse in den einzelnen Fachwissenschaften und Fachdidaktiken. Die einzelnen Fächer aus MINT finden sich sowohl in den Volksschullehrplänen als auch in den Studienplänen angehender Lehrpersonen wieder. Je nach Stufe sind dies:

Primarstufe:

  • Mathematik
  • Natur, Mensch, Gesellschaft
  • Gestalten
  • Medien und Informatik

Fachwissenschaften und Fachdidaktiken der Primarstufe

Sekundarstufe I:

  • Mathematik
  • Natur und Technik (mit Physik, Chemie, Biologie)
  • Technisches (und textiles) Gestalten
  • Medien und Informatik 

Fachwissenschaften und Fachdidaktiken der Sekundarstufe I

Sekundarstufe II:

  • Mathematik / Anwendungen der Mathematik
  • Biologie
  • Chemie 
  • Physik
  • Informatik

Wird MINT etwas breiter gedacht, finden sich oft auch Bezüge zu Räume, Zeiten, Gesellschaften, bildnerischem Gestalten oder zu überfachlichen Bereichen wie der beruflichen Orientierung, Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung oder zu personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen. 

Spezialräume

Die PHBern verfügt über gut ausgestattete Spezialräume und einen LabSpace, welcher von Studierenden und Mitarbeitenden genutzt werden kann.

Profil "STEAM: Naturwissenschaft trifft Kunst" im Studiengang Primarstufe

Am Institut Primarstufe haben die Studierenden künftig die Möglichkeit, sich in einem von sechs Bereichen zu vertiefen. Eines dieser Profile ist "STEAM: Naturwissenschaft trifft Kunst" (Science, Technology, Engineering, Art and Mathematics): In diesem wird nebst den klassischen MINT-Fächern auch die Kunst integriert. Dies erhöht die Kreativität und visuelle Darstellungsfähigkeit, was auch in MINT-Berufs- und Forschungsfeldern immer wichtiger wird. Zudem wird dadurch die Diversität der Teilnehmenden innerhalb des Profils erhöht. 

Die Lerngelegenheiten für dieses Profil wurden in Kooperation mit der Berner Fachhochschule entwickelt. Dies geschah im Rahmen des Projekts "Nationales Netzwerk MINT-Bildung 2021-2024". 

Profil "Technologie, Gesellschaft, Transformation" auf der Sekundarstufe I

Am Institut Sekundarstufe I haben die Studierenden zukünftig im Rahmen des Moduls "Profilbildung" die Möglichkeit, sich in fünf verschiedenen Richtungen zu vertiefen. Das Profil "Technologie und Transformation" bietet die Möglichkeit, sich unter anderem mit aktuellen MINT-Inhalten auseinanderzusetzten.

MINT in der Weiterbildung

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Frau wägt Reagenzglas ab

Das Institut für Weiterbildung der PHBern bietet diverse Weiterbildungen in den einzelnen MINT-Fachbereichen sowie spezifisch für MINT an, welche teilweise in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule (BFH) entstanden sind. 

Erfahren Sie mehr zu diesen Projekten sowie alles zu MINT in der Weiterbildung oder entdecken Sie die aktuellen Angebote (auch in den einzelnen MINT-Fachbereichen) in der Weiterbildungssuche

MINTiaturen: Weiterentwicklung des Fachunterrichts

In diesen Angeboten wird anhand des jeweiligen MINT-Fachs während zwei bis sechs Stunden thematisiert, wie MINT-Inhalte noch stärker in den Fachunterricht integriert werden können.

MINT-Welt: MINT ausserhalb der Schule

Diese Angebote bieten Lehrpersonen während drei oder vier Stunden eine einmalige Gelegenheit, die MINT-Welt ausserhalb der Schule auf vielfältige Weise mit Besuchen in Industriebetrieben und Forschungseinrichtungen kennenzulernen und mit Fachpersonen in Kontakt zu kommen.

MINT-Fokus: Interdisziplinarität

Verschiedene Themen wie Rituale, Prozesse, Sprache, Gamekultur, Digitale Mathematik oder Neue Arbeitsformen werden in diesen überfachlichen Angeboten dargestellt und auf ihren MINT-Bezug untersucht. Die Angebote dauern sechs bis zwölf Stunden und legen den Fokus auf den MINT-Unterricht oder auf die Bedeutung von MINT in MINT-fremden Fächern.

MINT-Beratung

Sie haben Fragen zum Bereich MINT, zur Umsetzung im Unterricht, zur Organisation oder wünschen eine Lernbegleitung für die Entwicklung Ihres MINT-Unterrichts? Beratungsangebote wie eine Fachberatung oder ein Unterrichtscoaching bringen Sie weiter.
 

MINT mobil

Die PHBern ist für die Weiterbildung im Projekt MINT mobil zuständig. MINT mobil ist ein Unterrichtsangebot für den Zyklus 2: Bis Sommer 2027 ist MINT mobil mit einem Ausstellungszelt und Klassenkisten in Schulen unterwegs.

MINT in der Forschung

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Mädchen mit VR-Brille im Klassenzimmer

Bildung und digitale Technologien

Wie können Technologien der erweiterten Realität und künstliche Intelligenz das Lernen fördern? Dieser Frage wird im Schwerpunktprogramm Bildung und digitale Technologien nachgegangen.

Den Wasserkreislauf mittels virtueller Realität erleben

Im Schwerpunktprogramm Fachdidaktische Forschung wird im Forschungsprojekt "Using virtual reality to learn about inaccessible micro- and macrocosmic structures in primary school” untersucht, ob und wie virtuelle Realität in der Primarschule eingesetzt werden kann, um Aspekte der Welt, welche nicht direkt beobachtbar sind (z.B. Atome, das Sonnensystem oder der Wasserkreislauf) besser zu verstehen. 

Publikation: Überlegungen einer gemeinsamen Fachdidaktik Medien und Informatik

Die Publikation „Überlegungen einer gemeinsamen Fachdidaktik Medien & Informatik“ bietet eine fundierte Grundlage für die Diskussion und Weiterentwicklung im Fachbereich Medien und Informatik. Sie reagiert auf die Veränderungen im Lehrplan der Deutschschweizer Schulen und zielt darauf ab, einen gemeinsamen Ansatz für den Unterricht zu fördern, wobei Inklusion und interdisziplinärer Austausch im Fokus stehen. Das Dokument richtet sich insbesondere an Dozierende der PHBern und trägt zur Klärung zentraler Begriffe sowie zur Stärkung des Fachbereichs bei. 

Auf dem Weg zu einer Gendergerechten Informatikdidaktik

Im Forschungsprojekt "Auf dem Weg zu einer Gendergerechten Informatikdidaktik" wurden die Vorstellungen von Lehrpersonen über Informatik und den Beruf der Informatikerinnen und Informatiker untersucht, um geschlechterstereotypisierende Haltungen zu identifizieren. Durch qualitative Interviews in verschiedenen Bildungsstufen werden Einstellungen und Fachverständnis rekonstruiert, um Grundlagen für eine gendergerechte Didaktik zu schaffen. Die Ergebnisse wurden praxisnah aufbereitet und verschiedenen Interessengruppen zugänglich gemacht, um einen nachhaltigen Transfer in die Bildungspraxis zu fördern.

MINT für die Hochschullehre

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Mehrere Personen in Seminarsituation

Koordinationsstelle MINT der PHBern

Die Koordinationsstelle MINT bietet auf der Intranet-Seite (interner Link) Dozierenden und anderen Mitarbeitenden der PHBern einen Überblick über die aktuellen MINT-Aktivitäten an der PHBern und stärkt das MINT-Netzwerk der zwischen der PHBern und der BFH. Zudem besteht die Möglichkeit einer gegenseitigen Beratung von PH- und BFH Dozierenden über fachliche Inhalte oder didaktische Umsetzungsmöglichkeiten.

Nationales Netzwerk MINT Bildung

Die PHBern hat sich zusammen mit der BFH (Berner Fachhochschule) in den Projektperioden 2017-2020 sowie 2021-2024 mit verschiedenen Teilprojekten am Nationalen Netzwerk MINT Bildung beteiligt. Daraus sind Angebote entstanden, welche nun in der Aus- und Weiterbildung an der PHBern umgesetzt und teilweise zusammen mit der BFH angeboten werden. 

Förderung MINT Schweiz (Akademien der Wissenschaften Schweiz)

Im Rahmen des Forderprogramms "MINT Schweiz" der Akademien der Wissenschaften Schweiz konnte die PHBern folgende Projekte umsetzten:

MINT-Angebote für Lehrpersonen und Schulklassen

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Nahaufnahme Mädchen mit Schutzbrille

IdeenSets und Unterrichtsmaterialien

IdeenSets der PHBern unterstützen Lehrpersonen bei der Vorbereitung ihres Unterrichts. Sie kombinieren digitale Lehr- und Lernmedien mit ausleihbaren Unterrichtsmaterialien.

maker corner

Geht es um den «making»-Aspekt von MINT könnte ein Besuch im maker corner interessant sein. Hier können Lehrpersonen digitale und analoge Werkzeuge wie 3D-Drucker oder Roboter ausprobieren, um sie anschliessend mit ihren Klassen einzusetzen. 

LEIS (Lego Education Innovation Studio)

Die PHBern ist in der privilegierten Situation, in der Ausbildung ein zertifiziertes  "Lego Education Innovation Studio" (LEIS) einsetzen zu können. LEGO stellt wertvolles Unterrichtsmaterial für die Bereiche Mathematik, Informatik (insbesondere Robotik), Naturwissenschaften und Technik – also für alle MINT-Fächer – zur Verfügung. Das LEGO Education Innovation Studio kann ganzjährig von Schulklassen aller Altersstufen besucht werden. Ein standardisiertes Angebot für Schulen ist vorhanden, bei Bedarf wird aber auch ein individuell zusammengestelltes Programm angeboten. Alle Angebote des LEIS - Think Tank Medien und Informatik (phbern.ch).

xLogo

In Zusammenarbeit mit der ETH und weiteren Partnern hat die PHBern bis im 2024 während sechs Jahren sehr erfolgreich xLogo Projekte durchgeführt. Nun werden keine Schulprojekte mehr angeboten, allerdings kann die Programmierumgebung von xLogo weiterhin kostenlos genutzt werden. Die Programmierumgebung bietet konkrete und aufeinander aufbauende Aufgaben, welche in verschiedenen Niveaus von blockbasiert bis textbasiert (Python) erarbeitet werden können.

ROBERTA

Mit Roboterkursen und gendergerechten Lehr- und Lernmaterialien fördert die ROBERTA Initiative das Interesse von Mädchen und Jungen an MINT-Fächern und nimmt sie mit in die digitale Welt. Die Kurse werden vom Think Tank Medien und Informatik der PHBern angeboten.

Zukünftelabor

Wie könnte unsere Zukunft aussehen…, und wie noch? Verschiedene Zukunftsvorstellungen werden im Zukünftelabor des Think Thank Medien und Informatik der PHBern erarbeitet und daraus wichtige Implikationen für die Gegenwart abgeleitet. Themen könnten sein: Zukünfte der Mobilität, Zukünfte der Digitalisierung oder Mein Alltag mit einem Roboter im Jahr 2040.

LabNet: Nutzung von Lasercutter und 3D Drucker

Schulklassen können Lasercutter und 3D Drucker online kennenlernen und anschliessend im Unterricht Designs erstellen. Diese werden an der PHBern gedruckt und können abgeholt oder verschickt werden. Damit testet der TTIM das Konzept des LabNet, einem Verbund aus Lern-Laboren, welche auch mit räumlicher Distanz funktionieren. Das Angebot ist begrenzt.

TecLab in Burgdorf

Das TecLab bietet Schulklassen kostenlose Ganztages- und Halbtagesangebote in den Bereichen Energie, Mobilität, Automatisierung und Kreislaufwirtschaft, mit Bezügen zu gesellschaftsrelevanten Themen und mit einem Augenmerk auf Nachhaltigkeit. Die Angebote richten sich an alle Zyklen und sind in einer Zusammenarbeit der Berner Fachhochschule, der Technischen Fachschule Bern und der PHBern entstanden.

MINT Mobil der BKD

Das MINT mobil ist ein mobiles Forschungszentrum für Schülerinnen und Schüler des Zyklus 2. Schülerinnen und Schüler können in einem Ausstellungszelt an zwölf Stationen experimentieren und forschen. Die PHBern ist für die Weiterbildung der Lehrpersonen der teilnehmenden Schulen zuständig.

tunBern

Die PHBern ist seit mehreren Jahren jeweils an der tunBern vertreten. Seit 2023 haben sich die PHBern, die BFH (Berner Fachhochschule) und die TF (Technische Fachschule Bern) zusammengeschlossen und bieten gemeinsam spannende Experimente im MINT-Bereich an, welche von Schulklassen oder Einzelpersonen entdeckt werden können.

 

Weitere Kooperationen und Engagements der PHBern im Bereich MINT

Kontakt bei Fragen und Anliegen rund um MINT