Alljährlich bietet die SMI-Tagung den Spezialistinnen und Spezialisten Medien und Informatik des Kantons Bern Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen. Heuer gestaltet sich das Programm rund um die Keynote zum Thema „KI an Schulen: eine ethische Weichenstellung“. Referentin Dorothea Baur versteht es, inspirierende Fragestellungen zum Thema in die Runde zu werfen und diese in einer lockeren Art zu diskutieren.
Welche Fragen drängen sich Ihnen auf, wenn Sie ans Thema "KI an Schulen" denken?
- Wie kann maschinelles Lernen mit menschlichem Lernen koexistieren?
- Wie kann die Schule ein sicherer Ort sein, wo niemand von einer KI getrackt, verfolgt und bewertet wird? Wo Fehler erlaubt sind, und keine KI den Menschen ständig analysiert, sondern Raum für menschliche Entwicklung und Lernen lässt?
- Wie kann KI so angewendet werden, dass mehrere Anspruchsgruppen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen davon profitieren können?
Hand aufs Herz: Ist der Mensch fähig, mit neuen Technologien wie der Künstlichen Intelligenz gut klarzukommen?
Die Frage ist: Wer muss mit wem klarkommen? Entscheidend ist, dass die Technologie im Dienste des Menschen steht und nicht umgekehrt. Sie muss die Handlungs- und Entfaltungsmöglichkeiten von Menschen erweitern, dann wird der Mensch auch gut damit klarkommen.
Welche ethischen "Spielregeln" braucht es, damit KI im Klassenzimmer nicht zum "digitalen Diktator" wird, sondern Lehrpersonen und Schüler*innen fair behandelt?
Das Gegenteil einer Diktatur ist die Demokratie. Und Kern der Demokratie ist die Mitbestimmungsmöglichkeit des Menschen. Der Mensch muss also mündig sein zu entscheiden, wo und wie die KI eingesetzt wird und wo nicht. Damit er das kann, muss er lernen, wie die KI funktioniert.
Dorothea Baur ist selbständige Beraterin für Ethik, Nachhaltigkeit und Verantwortung. Sie ist Gründerin und Inhaberin von Baur Consulting und Expertin mit langjähriger, internationaler und interdisziplinärer Erfahrung.