Freude an Führungsarbeit und Bildung

Utku Celik und Barbara Muntwyler absolvieren aktuell den MAS Bildungsmanagement. Beide haben eine Vision, Freude an Leitungsaufgaben und eine Leidenschaft für Bildung. Die ideale Kombination für diesen Lehrgang, der viel abverlangt und gleichzeitig viel gibt.
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MAS Bildungsmanagement
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Was reizt Sie an der Aufgabe als Leiter Bildung?

Utku Celik: Meine Vision ist es, alle Schülerinnen und Schüler aus jeder Bevölkerungsschicht so zu fördern und aufzubauen, dass alle ihren Platz finden und ihre Talente entfalten können. Dazu gehört, dass die Lehrpersonen ein passendes Umfeld haben, um gute Arbeit leisten zu können. Schliesslich geht es mir darum, dass ich Schulentwicklung betreiben kann. Das ist ein schwieriges Unterfangen, aber genau das motiviert mich. Deshalb komme ich jeden Morgen mit Freude ins Büro und habe den MAS Bildungsmanagement angepackt.

Es ist Halbzeit im MAS Bildungsmanagement. Was ist der Mehrwert bisher?

Utku Celik: Der Mehrwert liegt darin, dass ich direkt an den Kurstagen alles einbringen kann, was mir unter den Nägeln brennt. Als im Februar 2023 noch nicht alle Stellen besetzt waren, stand ich etwas unter Druck. Entscheidenden Input erhielt ich im Kurs, als es um Führung und Weiterentwicklung ging. Im April waren dann alle Stellen besetzt. Und das als Nachbarkanton zu Solothurn! Ausserdem sind die Dozierenden Expertinnen und Experten in ihrem Fach. Sie vermitteln uns nicht nur die Lerninhalte, sondern coachen uns gleichzeitig. Und dann profitiere ich auch von der Gruppe, in der wir uns intensiv austauschen.

Meine Vision: Alle Schülerinnen und Schüler aus jeder Bevölkerungsschicht so zu fördern, dass alle ihren Platz finden und ihre Talente entfalten können.
Utku Celik  -  Leiter Bildung der Gemeinde Lengnau

Wie gehen Sie mit der Mehrfachbelastung von Weiterbildung, Schule und Privatem um?

Utku Celik: Es ist schon sehr viel, und mein Tag ist durchgetaktet. Nicht nur im Schulbetrieb, auch zu Hause als zweifacher Vater wie auch beim Lehrgang ist meine Präsenz gefragt. Bei dieser Weiterbildung werden wir von der Studienleitung eng begleitet, erhalten Input, lernen uns zu organisieren. Als Leiter Bildung muss ich knallhart Prioritäten setzen, denn es gibt immer etwas zu tun. Gerade deshalb: Der Lehrgang tut mir gut. Ich tanke auf, weil ich dazulernen kann und er dabei hilft, meine Gedanken zu ordnen. Diese Weiterbildung hat für mich einen enorm hohen Stellenwert, obwohl es viel Aufwand ist.

Utku Celik

Zur Person: Utku Celik

Utku Celik (31) ist in Biel aufgewachsen, lebt in einer Partnerschaft, ist zweifacher Vater und hat nach dem Studium Sekundarstufe I an der PHBern 2018 eine Stelle als Klassenlehrer in Lengnau übernommen. Durch die Steuergruppe kam er in die Schulleitung, leitete ab 2021 die Primarstufe und war gleichzeitig noch zu 50 Prozent Klassenlehrer. Eigentlich war geplant, auf das Schuljahr 2022/2023 das Pensum als Lehrer abzugeben und sich zu 100 Prozent der Schulleitung an der Primarstufe zu widmen. Unerwartet schnell wurde jedoch die jetzige Stelle frei, und Utku Celik hat sich mit Erfolg darauf beworben. Seit März 2023 ist er Leiter Bildung der Gemeinde Lengnau und verantwortlich für drei Schulleitungen, davon leitet er neu selbst die Oberstufe.

Wie sind Sie zur Schulleitung gekommen?

Barbara Muntwyler: Vor fünf Jahren habe ich gemerkt, dass mir Leitungsaufgaben Freude machen. In der Projektgruppe konnte ich den Modellwechsel zum Mosaikschulhaus mitgestalten. Ich war noch sehr jung, als ich lernte, Verantwortung für die ganze Schule zu übernehmen. Als vor zwei Jahren eine Stelle als Co-Leiterin frei wurde, dachte ich mir: Bingo! Das ist mein Traumjob – in meinem Lieblingsschulhaus mit diesem Schulmodell, zu dem ich voll stehen kann –, eine Leitungsfunktion übernehmen zu können. Meine Vision ist es, auf dem Weg zur inklusiven Schule einen nächsten Schritt zu tun und die Profis von der schulischen Heilpädagogik noch besser ins Team zu integrieren.

Es ist Halbzeit im MAS Bildungsmanagement. Was ist der Mehrwert bisher?

Barbara Muntwyler: Ich konnte zum Beispiel erkennen, wo meine Verantwortung als Führungsperson liegt und welchen Stellenwert Forschung und Fachliteratur für die Schulleitung hat. Ich brauche das wissenschaftliche Fundament, um die Strategie festzulegen und diese glaubhaft vertreten zu können. Der Lehrgang bereitet den Boden für neue Ideen und füllt meinen Wissensspeicher auf. Ich konnte neue Kontakte knüpfen und mein Netzwerk erweitern. Alles in allem: Es ist streng "wie verruckt", aber es gibt neue Energie durch neue Impulse, und das "fägt".

Dieser Lehrgang macht mich parat für neue Ideen und füllt meinen Speicher auf.
Barbara Muntwyler  -  Co-Leiterin Schulhaus Munzinger, Bern

Wie gehen Sie mit der Mehrfachbelastung von Weiterbildung, Schule und Privatem um?

Barbara Muntwyler: Ich mag es, wenn etwas läuft! Aber: Die Belastung als Führungsperson und Lehrperson steigt in der Regel immer gleichzeitig an, zum Beispiel zum Semesterende. Kommt dann noch eine Weiterbildung dazu, ist es manchmal wirklich viel. Da gibt es Momente, wo ich mich punktuell zurückziehen muss, um aufzutanken. Im ersten Jahr, als ich als Schulleiterin tätig war, gab es kaum ein Privatleben. Ich habe auch dank dem Lehrgang gelernt, mir Freiräume zu schaffen und die Erholung wortwörtlich im Kalender einzutragen. Ich brauche viel Bewegung, spiele regelmässig über Mittag Volleyball, lüfte meinen Kopf als Pilotin beim Heissluftballonfahren oder Segelfliegen.

Barbara Muntwyler MAS Bildungsmanagement

Zur Person: Barbara Muntwyler

Barbara Muntwyler (37) ging schon im Munzinger-Schulhaus im Berner Mattenhof-Weissenbühl-Quartier zur Schule. Nach der Matura studierte sie am Institut Sekundarstufe I an der PHBern. Nicht weil Lehrerin ihr Traumberuf war, sondern eher, weil sie die vielfältigen Aufgaben des Lehrberufs spannend fand. Nach dem ersten Praktikum wendete sich das Blatt: Das Bildungswesen wurde zu ihrer Leidenschaft. Sie war danach zwölf Jahre als Lehrerin an ihrer ehemaligen Schule tätig, ist Praxislehrperson und arbeitet seit 2021 auch als Co-Leiterin. Ihr Leitungspensum erhöhte sie schrittweise von 30 auf 60 Prozent und neu seit dem Schuljahr 2023/2024 auf 80 Prozent. Ihre Lektionen als Lehrperson hat sie mittlerweile aufgegeben. Das Schulhaus Munzinger ist ausserdem Partnerschule der PHBern.

MAS Bildungsmanagement

Der Weiterbildungsmaster ist berufsbegleitend und richtet sich an Personen, die grössere Schulen/Bildungsinstitutionen/Bildungsämter leiten (Schwer- punkt Management), sowie an weitere Kaderleute in Bildungsinstitutionen/ Bildungsverwaltung/Verbänden/NPO (Schwerpunkt Bildung). Das Ziel ist, die Teilnehmenden für anspruchsvolle Kaderstellen im Bildungsbereich zu qualifizieren. Der nächste Lehrgang wird frühestens ab Herbst 2024 nach neuem Studienplan durchgeführt und orientiert sich noch vermehrt an den Bedürfnissen der Teilnehmenden: stärker flexibilisiert und modularisiert.

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