​​Mit Engagement und Ausdauer dabei​

Zwei Wochen Intensiv-Vorbereitung für Unterrichtende ohne Lehrdiplom sind vorbei. Die Teilnehmenden beweisen am Sommer Camp der PHBern Engagement und Ausdauer. Neu hat dieses Jahr die Unterrichtsplanung mehr Gewicht erhalten.
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Sommer Camp 2024

Foto: Gino Knöpfel

NEWS —

92 motivierte Teilnehmende haben das Sommer Camp der PHBern im Juli besucht. Die Beweggründe, an diesem Angebot teilzunehmen sind naheliegend: "Ich wollte mich auf das Unterrichten vorbereiten. Die zwei Wochen in kompakter Form waren für mich einfacher zu organisieren, auch wenn es sehr viel Material ist", erklärt eine Teilnehmerin. "Es ist wirklich viel Wissen, das wir erhalten", bestätigt eine andere, "auch wenn ich nicht alles behalten kann, weiss ich jetzt zumindest, wo ich die Informationen finde, wenn ich welche brauche." Denn: Auf einer digitalen Plattform wird den Unterrichtenden alles Material zur Verfügung gestellt, mit dem in den zwei Wochen gearbeitet wurde.

Die Teilnehmenden haben einen dichten Stundenplan. Sie arbeiten an den Vormittagen an Grundlagen wie Lehrplan 21, Elternzusammenarbeit, Beurteilung, Unterrichtsplanung oder Klassenführung. Am Nachmittag erhalten sie Einblicke in die Fachdidaktik und erstellen ihre individuelle Unterrichtsplanung. "Ihr Engagement ist spürbar hoch, und es ist viel Stoff, den wir ihnen in so kurzer Zeit präsentieren", so Andrea Meuli, Projektleiter des Sommer Camps. "Kein Wunder, rauchte ihnen am Ende der beiden Wochen der Kopf, das Wochenende dazwischen konnten sie gut gebrauchen."

Ihr Engagement ist spürbar hoch, und es ist viel Stoff, den wir ihnen in so kurzer Zeit präsentieren.
Andrea Meuli  -  Projektleiter Sommer Camp PHBern

Es ist das zweite Sommer Camp, das die PHBern in der Schulferienzeit durchführt. Es fand vom 8.-19. Juli 2024 statt und richtete sich an Unterrichtende ohne adäquate pädagogische Ausbildung, welche ihre Arbeit im Sommer 2024 aufnehmen oder im letzten Schuljahr aufgenommen haben. Das Ziel des Sommer Camps ist es, Personen, die ohne Lehrdiplom an einer Schule unterrichten, mit Grundkenntnissen des Lehrberufs vertraut zu machen und ihnen den anspruchsvollen Einstieg ins Schuljahr zu erleichtern. Andererseits entlastet es Schulleitende und Lehrpersonen vor Ort, da diese sonst diese Aufgabe individuell an jeder Schule übernehmen müssten. Das Sommer Camp leistet in dieser herausfordernden Zeit zudem einen wichtigen Beitrag, damit Schülerinnen und Schüler im Kanton Bern von einer Person unterrichtet werden, welche erste Grundlagen kennt.

Neu: Unterrichtsplanung mehr gewichtet

Die Erkenntnisse aus dem letzten Jahr führten dazu, dass die Unterrichtsplanung mehr Gewicht erhalten hat und den Teilnehmenden so mehr Zeit und Raum zur Verfügung steht, um ihre Fächer konkret zu planen und vorzubereiten. Jeden Morgen werden unter anderem die Grundlagen der Unterrichtsplanung präsentiert und am Nachmittag vermitteln die rund 50 Dozierenden und Coaches der PHBern nach Zyklus und Fächer unterteilt ihr Wissen. Die Teilnehmenden sind dankbar für diese Gelegenheit, in kleinen Gruppen zu arbeiten und vom Austausch mit den anderen zu profitieren. "Die Fachdidaktik-Nachmittage fand ich äusserst inspirierend, und ich konnte meinen Rucksack mit vielen praktischen Ideen füllen", so eine Teilnehmerin nach der ersten Woche.

Kein Ersatz für ein Studium

Unterrichtenden ohne adäquate pädagogische Ausbildung stehen an der PHBern zahlreiche andere Angebote offen. Um der grossen Nachfrage gerecht zu werden, bietet die PHBern die gleichen Bausteine an wie im Sommer Camp. Sie werden während des Schuljahres online durchgeführt. Die Fachdidaktik-Kurse können in dieser Dichte nur im Sommer Camp angeboten werden.
"Das Sommer Camp ist ein erster Schritt in das Berufsfeld Schule, doch es ersetzt kein Studium", erläutert Andrea Meuli, "denn eine fundierte Ausbildung und regelmässige Weiterbildungen sind unerlässlich für den Lehrberuf." Das Ziel bleibe, alle Stellen langfristig mit ausgebildeten Lehrpersonen zu besetzen.