Michelle Ramseier - Woher kommt Kreativität?

Bildnerisches Gestalten

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Woher kommt Kreativität? Mit dieser Frage habe ich mich im Rahmen dieses Projekts beschäftigt. Ich habe immer darauf gewartet, dass ich Lust zum Zeichnen oder Malen habe oder dass mir eine innovative Idee zufällt, bevor ich mit einem Bild angefangen habe. Meistens steht die Idee aber nicht am Anfang eines Prozesses, sondern diese entsteht aus dem Prozess heraus und wandelt sich mit ihm. Dies Erkenntnis habe ich in einem YouTube Video gehört und konnte sie nicht wirklich verstehen. Ich beschloss, mich auf eine Reise zu machen und meiner Kreativität neu zu begegnen. Die kleine Sammlung der Dinge, die ich kreiert habe, soll zeigen, wie sich meine Ideen ausgebreitet haben und wie die Erkundung der eigenen Kreativität Freude bereitet.

Der Weg zu einer zündenden Idee

„Ideen kommen beim Machen“, war die Kernaussage, die ich einem YouTube Video entnommen hatte. Diese Aussage ergab für mich keinen Sinn. Wie soll man denn etwas zeichnen, bevor man die Idee hat, was man zeichnen will. Ich habe in der Folge immer wieder über diese Frage nachgedacht, da sie mich einfach nicht losliess. Um mich mit der Frage zu vertiefen, habe ich Videos von verschiedenen Kunstschaffenden zu diesem Thema angeschaut und bin immer wieder auf dieselbe Kernaussage gestossen. So habe ich beschlossen, während eines Monats jeden Tag etwas Kreatives zu tun - egal ob skizzieren, fotografieren, malen o.ä. - um herauszufinden, ob diese Aussage wirklich stimmt. Obwohl ich es nicht konsequent geschafft habe, meinen Vorsatz einzuhalten, waren die Ergebnisse erstaunlich. Je mehr ich kreierte, desto mehr stieg die Lust,   desto mehr Materialen und Techniken wollte ich ausprobieren und desto mehr Ideen stiegen in mir auf. Ich habe auf den sozialen Medien weitere Kunstthemen konsumiert und bin immer tiefer in meine eigene „Kunstwelt“ eingetaucht. Als kleines Mädchen habe ich immer und überall gezeichnet: in Restaurants, damit mir nicht langweilig wurde, zu Hause, im Kindergarten, einfach immer, wenn sich Gelegenheiten boten. Es ging mir nicht darum, dass jedes Bild ein Kunstwerk sein musste, sondern ich habe einfach gemalt und gezeichnet, weil es mir Spass gemacht hat und ich habe das gemalt und gezeichnet, was mich bewegt hat. Als erwachsene Person hatte ich vergessen, dass ich auch nur zum Spass malen kann. Ich hatte immer das Gefühl, die Kunst, die ich erschuf, müsste makellos sein, dabei sind es gerade auch Fehler, die zu neuen Ideen führen. Den Pfad in meine eigene künstlerische Welt wieder zu betreten, hat mir in dieser sehr hektischen Zeit viel Kraft zurückgegeben und ich kann nur empfehlen sich auf dieselbe Reise zu machen. Losgelöst von konkreten Vorstellungen eines Resultats und vom Druck der Perfektion entspringt eine Freude, von der ich gespannt bin, in welche Welten sie mich noch tragen wird. Meine ausgewählte Sammlung soll die Betrachtenden in diese meine Welt mitnehmen. Ich hoffe, dass die Freude, die ich empfunden habe, zu spüren ist und dass sie als Startschuss für die Reise anderer dient.

Material und Technik

Sammlung von Fotografien, Ölbildern, Aquarellbildern (als Skizze, Urbansketiching und eher klassisch), Zeichnungen (digitalisiert und als Sticker umgesetzt), Skizzenbuch