Katarina Brkic - ausgeklügeltes und massgeschneidertes Versorgen

Technisches Gestalten

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Die Recyclingsäcke, der Staubsauger, der Wischmopp, der Grill, die Kartonsammlung, das Altpapier und das Grillzubehör haben ihren Platz gefunden. Im Sideboard ist der Platz jedes Einzelnen definiert. Das Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen resistente Material ist für diese verglaste Veranda optimal. Wegen Platzmangel wurden Muschelgriffe gewählt und bilden ein stimmiges Frontbild. Der elektrische Grill kann herausgezogen und auf einer angenehmen Arbeitshöhe benutzt werden.

Aus Chaos werde Ordnung

Die Altbauwohnung, welche wir seit 26 Monaten unser "neues" Zuhause nennen dürfen, haben wir in vielerlei Hinsicht zu "unserem" Zuhause gemacht. Das 1917 errichtete Gebäude war bei der Besichtigung der pure Gegensatz zu unserer damaligen Neubauwohnung, doch wir sahen das Potenzial in der Wohnung. Nach mehreren Wochen Renovation hatten wir genug Wände gestrichen, Boden und Stromkabel verlegt, sodass es Zeit war einzuziehen. Kurz nach dem Einzug kam eine Fernsehwand hinzu und die Renovation wurde vorerst gestoppt, und somit blieb die Aufwertung der Veranda noch offen. Mit der Projektarbeit sah ich die Chance, nach einem Jahr, den letzten offenen Punkt der Wohnungsrenovation anzugehen.

Wenn man auf der Lounge Platz nimmt und die Wand gegenüber anschaut, sah man eine unruhige Ordnung mit Recyclingsäcken, einem Grill, diversem Grillzubehör, Altpapier, Kartonsammlung und Reinigungsutensilien. Ich stellte mir die Aufgabe, diese Wand zu einem ruheausstrahlenden Hingucker und einem ausgefeilten Ordnungssystem für die aufgeführten Objekte zu machen. Auf dem Weg dahin musste ich gewisse Regelungen der Genossenschaft, zu welcher diese Wohnung gehört, beachten: Zum einen durfte nichts fix installiert werden und alles, was gemacht wird, muss rückbaubar sein, ohne dass Spuren zu sehen sind.

Um die Nutzung des engen Raums mit einzubeziehen, hatte ich mich in die 3D-Modellierungssoftware "SketchUp" eingearbeitet und ein Modell der Veranda erstellt. Dieses hat mir wichtige Details offenbart:

-Knapper Durchgang: Die Griffe unbedingt nach innen.

-Enger Raum: Die Wand mit einem Schrank vollzustellen, dann wirkt der Raum noch kleiner.

-Nutzung der Utensilien: Welche machen wo Sinn? Wie oft werden sie benutzt? Wie sind, falls überhaupt notwendig, alle gleichzeitig nutzbar?

Diese und weitere Details haben mich im ganzen Prozess begleitet.

Das Endprodukt lässt sich mit folgender Aufteilung sehen: Mit Hilfe der Versenkbeschläge bekam der Grill einen gut verstauten Platz in der linken Seite des Sideboards, mittig sind die Reinigungsutensilien zu finden und rechts ist das Recyclingkompartiment.

Material und Technik

Front- und Korpusmaterial: beschichtete Spanplatten mit Lamello und Schrauben zusammengefügt. Dank Stellfüssen dem Boden anpassbar. Schiebetüren ermöglichen einen platzsparenden Zugang.