Viel mehr als Papier zeigt eine Skulpturenserie, welche eine Art von Kollektiv ergibt. Obschon sich die Skulpturen in ihrer Gestaltungsform und Haltung unterscheiden, sind sie zusammengehörig. Sie sind durch die persönliche Auseinandersetzung mit der Bedeutung des Hundes entstanden.

Eine persönliche Skulpturenserie

Wer gibt dir Kraft? Wer gibt dir Halt? Wer inspiriert dich durchzuhalten? Wer bringt dir Freude? Wer heitert dich auf? Wo findest du Ruhe? Wo findest du Nähe, Zuneigung und Friedlichkeit?

Diese Fragen stellte ich mir in einer herausfordernden Zeit in meinem Leben, was eine persönliche Auseinandersetzung mit der Beziehung zur meiner Hündin auslöste und zum Hund als Motiv führte. Die Werke sind durch ein intimes Reflektieren von verschiedenen Alltagssituationen entstanden, in welchen die Hündin eine entscheidende Rolle spielt, und bauen somit auf persönlichen Erlebnissen auf. Die Arbeit kann als Versuch verstanden werden, die kraftspendende Beziehung in ihrem Wesen einzufangen und die tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Hund plastisch darzustellen.

Für die Umsetzung der Skulpturen untersuchte ich das Zusammenspiel von Körper und Materialität. Eine Erprobungsphase durch verschiedene Materialien (z.B. Verpackungspapier, Filz, Fimo) und Techniken führte schliesslich zu den präsentierten fünf Skulpturen, welche aus Draht und Papier bestehen. Die vielfältige Herangehensweise an die Materialien (Textur, Oberflächenbeschaffenheit, Porosität, Festigkeit) hebt die elementaren Eigenschaften der Hündin hervor und greift die daraus resultierende Vielschichtigkeit der Beziehung auf. Das Wechselspiel zwischen Widerstandsfähigkeit, Leichtigkeit und Zerbrechlichkeit der Materialien spiegelt die Bedeutung der Verbindung wider. Die Beziehung, die von Treue und Beständigkeit geprägt ist, gibt Kraft bzw. Durchhaltevermögen und sorgt für heitere Momente in schwierigen Zeiten. Die Zerbrechlichkeit des Materials weist auf die Kostbarkeit der Verbindung hin. Diese Kostbarkeit findet sich in der Grösse der Skulpturen wieder. Nach einer Erkundungsphase der Skulpturengrösse und deren unterschiedlicher Wirkung wurde das Kleinformat gesetzt. Im Filigranen erkenne ich die differenzierten Facetten der Ruhe, der Sorgfalt, der Friedlichkeit, der Hingabe und der Liebe, welche die Hündin auf den Menschen zu übertragen scheint.

Es lässt sich schlussfolgern, dass es sich bei der Skulpturenserie um etwas Kostbareres als "blosses" Papier handelt – sowohl von der persönlichen als auch von der materiellen Ebene aus betrachtet.

Material und Technik

Papier, Zeitungspapier, Kleister, Klebeband, Draht, Papiermaché