Alles zur inklusiven Bildung

Hier finden Sie Wissenswertes zu den Studiengängen, Beratungen, Weiterbildungen sowie Forschungsprojekten der PHBern zum Thema inklusive Bildung: 

 

Die PHBern engagiert sich für eine erfolgreiche Integration sowie übergreifend für die inklusive Bildung: Fachpersonen begleiten Schulen aus dem Kanton Bern kostenlos auf ihrem Weg zur Inklusion. Beratungen, Weiterbildungen und Studiengänge vermitteln vielfältige Kompetenzen. Zudem bildet Inklusion einen Schwerpunkt in der Forschung und Strategie der PHBern. 

Die PHBern will Regelschulen und besondere Volksschulen auf ihrem Weg hin zur Inklusion stärken.

Inklusion und Integration – Wo liegt der Unterschied?

"Für die Schule heisst Inklusion, ganz einfach erklärt, dass sich die Schule weiterentwickelt, sodass sie allen Kindern gerecht werden kann. Die zentrale Idee dahinter ist eine Schule für alle.

 

Dies im Unterschied zur Separation und später zur Integration, wo man versucht hat, die Kinder so zu "formen", dass sie ins Schulsystem passen. Ich sehe die Integration als notwendigen Schritt auf dem Weg zur Inklusion."

Prof. Dr. Michael Eckhart, Leiter Institut für Heilpädagogik

Lehrmittel Prinzip Vielfalt

Das beliebte Lehrmittel "Prinzip Vielfalt" bietet Lehrpersonen wirksame und pfannenfertige Unterrichtsmaterialien zum Thema Vielfalt an. Ab Juni wird die preisgekrönte App "The Unstoppables 1 - Jagd nach dem Kidnapper" um "The Unstoppables 2 – Tofu in Gefahr" erweitert. Das Lehrmittel wurde von Cerebral, Lernetz und der PHBern entwickelt. 

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Interview mit Michael Eckhart

Wie sieht die Schule der Zukunft aus?

Michael Eckhart, Institutsleiter Schulische Heilpädagogik: Leider habe ich keine Glaskugel, die mir einen Blick in die Zukunft erlaubt. So bleibt die Beantwortung der Frage mit einigen Unsicherheiten behaftet. Mein Wunsch an die zukünftige Schule hat aber klare Konturen. Die zukünftige Schule ist eine offene Schule. Diese Offenheit durchdringt alle Bereiche und prägt den Schulalltag. Hier wird nicht mehr in Klassen unterrichtet, sondern es sind heterogene Lerngruppen, in welchen Kinder und Jugendliche voneinander und miteinander lernen. Die Verschiedenheit wird zur Triebfeder für vielfältige Lern- und Entwicklungsprozesse. Dabei ist es selbstverständlich, dass Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen diese Schule gemeinsam gestalten. 

Schon wenn ich die Schuleingangstür öffne, wird deutlich: Hier wird Vielfalt gelebt. Der typische Schulhausmief ist weggefegt. Bunte Wände zieren den Eingangsbereich, überall hat es kleine Nischen und gemütliche Sofas, die Rückzugsmöglichkeiten und Erholung anbieten. Aus den ehemaligen Klassenzimmern sind Lernräume und -laboratorien geworden. Die Lehrpersonen und weitere Fachkräfte bilden multiprofessionelle Teams. Sie sind gemeinsam für die Begleitung der Kinder und Jugendlichen verantwortlich. In diese Schule will man gehen, denn es ist der Ort, wo sich Menschen begegnen, die sich ernst nehmen, wo die Neugierde geweckt wird und wo Hoffnung und Träume einen festen Platz haben.

Welche Vorteile bietet es, wenn sich Schulen auf Inklusion einlassen?

Michael Eckhart, Institutsleiter Schulische Heilpädagogik: Der "paradiesische" Zustand der Inklusion ist (noch) nicht erforscht. Zur Integration hingegen gibt es sehr fundierte Studien. Die Vorteile sind vorwiegend bei der Leistung der integrierten Kinder und Jugendlichen zu beobachten:

  • Integrierte Kinder und Jugendliche zeigen bessere Leistungen und schulische Fähigkeiten, als jene in separaten Schulmodellen.  
  • Ausserdem können die Kinder und Jugendlichen dort zur Schule gehen, wo sie wohnen. Somit werden die Kinder und Jugendlichen sozial nicht entwurzelt.
  • Integrierte Kinder und Jugendliche haben bezüglich Berufsaussichten und der gesellschaftlichen Integration bessere Karten, als jene in separaten Schulmodellen. 

Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Integrierte Kinder und Jugendliche, werden in Schulklassen oft ausgeschlossen. Um dem entgegenzuwirken, benötigt es spezielle pädagogische Unterstützung. Die Eigenwahrnehmung der Kinder und Jugendlichen, die integriert werden, ist oft schlechter, da sie sich permanent mit besseren Leistungen vergleichen. Auch hier ist es wichtig, dies im Unterricht aufzufangen. Längerfristig gesehen werden Kinder, die in separaten Schulmodellen unterrichtet werden, spätestens mit dieser Realität konfrontiert, wenn sie den Schonraum der Schule verlassen.

Welche Rolle spielen Bildungsinstitutionen für den gesellschaftlichen Wandel?

Michael Eckhart, Institutsleiter Schulische Heilpädagogik: Integration mit der Vision der Inklusion sollte grundsätzlich in ganz verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen angestrebt werden. Aber natürlich nimmt die Schule eine bedeutungsvolle Position ein: Wo, wenn nicht in der Schule, sollen die Kinder lernen, dass es normal ist, dass wir Menschen verschieden sind?

Eine Schule, die sich für diese Verschiedenheiten öffnet, und diese als Chance wahrnimmt, ist eine Schule, die zur Demokratie passt. Dieser Beitrag ist nicht zu unterschätzen.

Öffentlichkeitsarbeit

Arbeiten Sie im Dienste der Medien und suchen Fachpersonen rund um das Thema inklusive Bildung? Der PHBern ist der öffentliche Diskurs wichtig und vermittelt gerne Interviewpartnerinnen und -partner. 

Kontakt

Institut für Heilpädagogik
Bereichsleiter Weiterbildung und Dienstleistungen Heilpädagogik
Institut für Heilpädagogik
Bereichsleiterin Weiterbildung und Dienstleistungen Heilpädagogik
Institut für Heilpädagogik
Leiterin Schwerpunktprogramm Inklusive Bildung
Institut für Forschung, Entwicklung und Evaluation