Projekte Inklusion

Die PHBern entwickelt erfolgreiche Projekte, die zur Inklusion beitragen. Hier werden konkrete Materialien und didaktische Settings erprobt und umgesetzt. So entstehen pfannenfertige Produkte für die Umsetzung der schulischen Inklusion für Kinder und Jugendliche, für Lehr- und Fachpersonen sowie für ganze Schulen.  

Make together

"make together" ist ein innovatives und inklusives Projekt der PHBern in Zusammenarbeit mit insieme Schweiz, der Dachorganisation der Elternvereine für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Es fördert den Dialog und das gemeinsame Arbeiten von Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigungen. Die Jugendlichen stellen etwa Solarlichter her oder upcyclen Kleider. Der Fokus liegt auf ökologischer Nachhaltigkeit und ermöglicht den Teilnehmenden, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen und anzuwenden. Wie der Name sagt, geht es um das Gemeinsame: "In einer temporären Werkstatt erhalten die Jugendlichen Gelegenheit, sich zu begegnen und gemeinsamen Aktivitäten zu widmen, bei denen das Selbermachen und Ausprobieren im Mittelpunkt stehen", erklärt Andreas Jäggi, Co-Projektleiter der PHBern, die Grundidee von "make together". Das Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und eine inklusive Gemeinschaft zu fördern.

Barrierefreie Räume

Eine "make together"-Werkstatt kann in verschiedenen Institutionen stattfinden. Die wichtigste Voraussetzung dafür sind barrierefreie Räumlichkeiten und geschultes Personal. Kulturhäuser wie Bibliotheken, Museen oder Theater bieten oft ideale Voraussetzungen. Die Zusammenarbeit mit regionalen insieme-Vereinen bringt spezifisches Know-how im Umgang mit Beeinträchtigungen ein. Besonders an den Werkstätten ist, dass alle Beteiligten gleichwertig mitmachen können. Bevor es in die Praxis geht, erhalten die Jugendlichen eine Einführung in spezifische Fertigkeiten und Techniken. Dieses Wissen wird in den Gruppen geteilt, was nicht nur das individuelle Lernen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

Schauspielhaus Zürich und Westschweiz

Das Projekt hat Kunst- und Kulturinstitutionen darin bestärkt, ihr Angebot inklusiver zu gestalten und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Beispielsweise entstand durch den Kontakt mit der Fachstelle „Kultur inklusiv“ eine Vernetzung mit dem Schauspielhaus Zürich. Daraus entwickelte sich eine spannende Kooperation zwischen dem Schauspielhaus, dem Migros Museum für Gegenwartskunst und insieme Zürich. Am 14. März 2024 fand die erste "make together"-Werkstatt im Schiffbau in Zürich statt.

Für die Zukunft plant das "make together"-Team, das Projekt auch in der Westschweiz zu etablieren. "Wir sind mit Institutionen in den Kantonen Wallis und Genf in Kontakt und würden uns freuen, wenn 'make together' auch jenseits des Röstigrabens Begegnungen zwischen Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigungen ermöglichen kann", führt Andreas Jäggi weiter aus. Das wachsende Interesse und die sichtbaren Erfolge der Werkstätten bestätigen den Wert des Projekts für die Förderung von Inklusion und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft.

Jetzt zu einer Make-together Werkstatt anmelden!

Ideenset Vielfalt begegnen

Das IdeenSet "Vielfalt begegnen" will Begegnungen mit Menschen mit und ohne Behinderung initiieren und ermöglichen. Mit dem Ziel, Hemmschwellen gegenüber der Kontaktaufnahme mit behinderten Menschen zu reduzieren und den Dialog zu fördern, wird das Thema Behinderung aus vielfältigen Perspektiven zugänglich gemacht.

Es beinhaltet eine Auswahl analoger und digitaler Medien sowie Vorschläge für Workshops und Ausflüge, welche als Ideen für den Unterricht im 7. bis 9. Schuljahr gedacht sind und ermöglicht den Lernenden Einblicke in die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung. Mit den Unterrichtsmaterialien sollen die Jugendlichen Gemeinsamkeiten entdecken und Verschiedenheiten erkennen. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass unterschiedliche Interessenfelder abgedeckt werden und dass es sich um qualitativ gute und attraktive Angebote handelt.

Jetzt das Ideenset Vielfalt lesen!

Prinzip Vielfalt

Das beliebte Lehrmittel "Prinzip Vielfalt" mit der preisgekrönten App "Unstoppables" und Website wird nun um ein neues Level erweitert. Klar strukturiert bietet das Lehrmittel wirksame Unterrichtsmaterialien zum Thema an. 

Die Heterogenität in den Schulklassen nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Sie zeigt sich in unterschiedlichen Facetten wie beispielsweise durch Leistung, Alter, Entwicklungsstand, Herkunft, Sprache, Kultur, Geschlecht, Gesundheit oder Beeinträchtigungen. Besonders deutlich akzentuiert sich dies, wenn Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf integriert unterrichtet werden.

An diesem Punkt setzt Prinzip Vielfalt an: Das zentrale Anliegen des Lehrmittels ist, dass die Verschiedenheit der Lernenden als Chance genutzt werden kann. Hierfür stehen Unterrichtsmaterialien zum Thema Anderssein und Gleichsein für alle Schulstufen der Volksschule zur Verfügung.

Die vielseitigen Materialien sind kompetenzorientiert und nehmen die Anliegen aktueller Lehrpläne (z.B. Lehrplan 21 in der deutschsprachigen Schweiz; Plan d`études romand (PER) in der Westschweiz) auf. Durch die niederschwelligen und pfannenfertigen Unterrichtsvorschläge bietet sich den Lernenden ein neuer Blick auf die Heterogenität und die damit verbundenen Chancen für die Schule sowie die Gesellschaft.

Die Website www.prinzip-vielfalt.ch bietet eine Vielzahl konkreter Unterrichtsmaterialien und ist kostenlos verfügbar. Die Materialien gliedern sich nach den folgenden vier Bausteinen: Haltungen, Wissen, Fertigkeiten und Transfer. Die Bausteine werden auf verschiedene Situationen angewendet (Alltag, Schule und Medien). Hervorzuheben ist insbesondere die Sammlung von digitalen Aufgaben, die den Lernenden einen spannenden und motivierenden Zugang zur Thematik ermöglicht.

Prinzip Vielfalt ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Stiftung Cerebral, LerNetz und der PHBern. Das Projekt wurde hauptsächlich finanziert durch die Stiftung Cerebral. Im Rahmen des Projekts war die PHBern verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung der (heil-)pädagogischen Inhalte. Das Projekt wurde durch ein Forschungsprojekt begleitet, welches sich vor allem mit der Wirksamkeit von Prinzip Vielfalt im Bereich der Einstellungen und Beziehungen auseinandersetzt.

Forschungsprojekt Prinzip Vielfalt

Wie wirkt sich eine sechswöchige Unterrichtssequenz mit Prinzip Vielfalt auf Lehrpersonen und Lernende aus? Mehr als 50 Primarschulklassen nahmen hierzu an einem Forschungsprojekt mit Kontrollgruppen teil. Die Erkenntnisse: Die Unterrichtssequenz verhalf Lehrpersonen zu einem Kompetenzzuwachs im Umgang mit Heterogenität und reduzierte bei den Lernenden Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung – dies auch langfristig. Trotz des Abbaus von Vorurteilen zeigte sich aber auch: Um bei den Lernenden nachhaltige Verhaltensänderungen zu erzielen, benötigt es eine stetige Auseinandersetzung mit dem Thema Vielfalt. Weitere Infos zum Forschungprojekt Prinzip Vielfalt.

Jetzt Prinzip Vielfalt ausprobieren und Heterogenität als Chance nutzen!