Begegnungen erlebbar machen
Die Filme sollen die Begegnungen mit geflüchteten Menschen ins Zentrum stellen. «Jede und jeder von uns hat gewisse Bilder im Kopf, wenn wir das Wort «Flüchtling» hören. Aber vielleicht haben nicht alle von uns geflüchteten Menschen zuhören können oder eine persönliche Begegnung mit ihnen erlebt», sagt die Filmemacherin Rojen Karavil. Mit ihren Filmen ermöglicht sie diese Begegnungen für alle.
Die Dreharbeiten, die im Jahr 2020 angefallen sind, seien schwieriger gewesen als sonst. «Aber auch diese Pandemie ist eine Realität unserer Zeit, und die Dokumentarfilme sind genau dafür da: eine Aufnahme vom Geschehen zu machen und es für die weiteren Generationen zu dokumentieren.» Die Filme wurden auf dem YouTube Kanal des Hep Verlages veröffentlicht und sind dort öffentlich zugänglich.
Rojen Karavil, die Filmemacherin
Rojen Karavil ist ehemalige Fernsehjournalistin und Moderatorin. Sie selbst ist vor zwölf Jahren in die Schweiz geflüchtet. In der Schweiz musste sich Rojen Karavil neu orientieren. «Ich habe mir überlegt, was ich gerne mache und wo es Fachkräfte braucht. So bin ich auf den Lehrpersonenmangel aufmerksam geworden.» Darauf hat sie das Studium am Institut Sekundarstufe 1 der PHBern absolviert
Das Lehrmittel «Unterwegs» hat sie nach ihrem Studium im Unterricht evaluiert. Gisela Bürki, eine der Autorinnen und Autoren des Lehrmittels, hat Rojen Karavil damals für die Erprobung angefragt. «Da ich zu dieser Zeit eine Integrationsklasse unterrichtete, hat es sehr gut gepasst.» Vor etwa einem Jahr folgte dann die Anfrage, ob sie für das Lehrmittel Filme machen könnte. «So ist die Idee entstanden, mit filmischen Porträts die Inhalte des Lehrmittels zu veranschaulichen.»
Aufgrund ihrer Vergangenheit ist Rojen Karavil das Thema und der Umgang mit Flucht und Migration sehr wichtig. Sie weiss, dass man in solchen Zeiten Hoffnung braucht. «Hoffnung geben unter anderem die Geschichten von anderen Menschen, die es geschafft haben», so Rojen. Mit ihren Filmen will sie diese Hoffnung an junge Menschen weitergeben, die noch nicht lange in der Schweiz sind. «Am Beispiel der beiden Hauptpersonen Samuel und Ariana will ich zeigen, welche Perspektiven möglich sind.»
Passende Weiterbildung:
CAS Sprachförderung in mehrsprachigen Klassen
Forschung zu Flucht, Migration und Lernen:
Forschungsschwerpunkt «Migration, Mobilität und Globales Lernen» der PHBern