Mehr Praxis und Auswahl, weniger Leistungsnachweise

Qualität weiterentwickeln, neue Ideen umsetzen und die Wahlmöglichkeiten erweitern. Das ist der neue Studienplan am Institut Primarstufe in aller Kürze. Er startet im Herbst 2023.
NEWS —

"Der aktuelle Studienplan hat sich in vielen Punkten bewährt. Dessen Qualität und Stärken werden im neuen Studienplan weiterentwickelt", sagt Daniel Steiner, der Leiter des Instituts Primarstufe der PHBern, "so etwa die Möglichkeit, bei uns ein Lehrdiplom zu erwerben, das für acht Schuljahre gültig ist, also vom Kindergarten bis zum sechsten Schuljahr", was in der Deutschschweiz einzigartig sei.

Chantal Kamm ist Bereichsleiterin Berufspraxis und Professionalisierung am gleichen Institut und damit mitverantwortlich für die berufspraktische Ausbildung: "Wir werden die Zahl der Praktika von fünf auf sechs und die Gesamtdauer von 18 auf 21 Wochen erhöhen. Die umfangreichere Praxiserfahrung hilft beim Hineinwachsen in die Rolle der Lehrperson." Der neue Studienplan tritt im Sommer 2023 in Kraft.

Image
Chantal Kamm und Daniel Steiner

"Individualisierung und Flexibilisierung gibt es deutlich mehr als bisher", bekräftigt Chantal Kamm. Studierende können Teilzeit (mit individueller Studiendauer) oder Vollzeit (in sechs Semestern) studieren und sich nach dem ersten Studienjahr entscheiden, ob sie im berufsbegleitenden Studienmodell weiterstudieren wollen. In diesem Modell wird es möglich sein, mindestens acht Lektionen als angestellte Lehrperson zu unterrichten, die Studienzeit auf zwei bis drei Tage pro Woche zu reduzieren und die Studiendauer entsprechend zu verlängern. Die Praktika vier bis sechs können mit der eigenen Klasse absolviert werden, was bedeutende Synergien bringt. Dieses Modell wird auch von vielen Schulen geschätzt, weil die Studierenden früher ins Berufsfeld gelangen und dabei erst noch von der PHBern begleitet werden. Auch für die PHBern gibt es laut Institutsleiter Steiner wesentliche Vorteile: "Der Berufseinstieg erfolgt im Vergleich zum Vollzeitstudium wesentlich sanfter. Dies wiederum erhöht die Chance, dass die jungen Lehrpersonen dauerhaft im Beruf bleiben."