"Ich wecke bei Kindern gerne Neugier für die Welt, die sie umgibt"

Primarlehrerin Lea Kurth absolviert an der PHBern den Fachdidaktikmaster "Natur, Mensch, Gesellschaft und Nachhaltige Entwicklung" (NMG+NE). Der Studiengang bereitet auf eine thematische Funktion an einer Schule oder ausserhalb der Schule vor – zum Beispiel in einem Lehrmittelverlag, einem Museum oder einem Naturpark.
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Weshalb absolvieren Sie den Masterstudiengang Fachdidaktik NMG+NE?

Am Beruf der Primarlehrerin gefällt mir, dass man fast alle Fächer unterrichtet. Das Themenspektrum ist enorm breit. Die Kehrseite: Man geht inhaltlich nie in die Tiefe. Das fehlt mir. Daher will ich mich in einem Bereich spezialisieren.

Warum gerade im Fachbereich NMG+NE?

Ich unterrichte gerne im Themenfeld "Natur, Mensch, Gesellschaft" (NMG). Da kann ich kreativ sein und mit den Schülerinnen und Schülern auch mal ein Projekt durchführen oder einen Ausflug machen. Zudem bearbeite ich mit den Kindern gerne Themen, die einen Bezug zu ihrer Lebensrealität haben und die gesellschaftlich relevant sind. Ich wecke bei Kindern gerne Neugier für die Welt, die sie umgibt.

Wie haben Sie sich über den Studiengang informiert?

Ich habe mir über einen längeren Zeitraum Gedanken über eine Weiterbildung gemacht. Dass ich weiterhin im Bildungswesen tätig sein möchte, war mir klar – mehr aber nicht. Irgendwann poppte in meinem Instagram-Kanal Werbung für den Fachdidaktikmaster NMG+NE der PHBern auf. Das weckte mein Interesse. Also meldete mich für den Online-Informationsanlass an – und bald darauf fürs Studium.

Welchen beruflichen Hintergrund bringen Sie mit?

Ich habe die Fachmittelschule und die pädagogische Fachmaturität abgeschlossen und danach an der Pädagogischen Hochschule Solothurn den Studiengang Primarstufe absolviert. Anschliessend war ich fünf Jahre als Lehrerin einer 5. und 6. Klasse tätig, wovon drei Jahre als Klassenlehrerin. Heute arbeite ich Teilzeit als Französischlehrerin in der 3. und 4. Klasse.

Wie ist der Masterstudiengang aufgebaut?

Der Studiengang kann Vollzeit in zwei Jahren oder berufsbegleitend in drei bis fünf Jahren absolviert werden. Er ist modular aufgebaut und beinhaltet mehrere Praktika. Nebst Pflichtmodulen – beispielsweise Fachdidaktik oder Vermittlungspraxis – können die Studierenden in den Disziplinen Biologie, Geografie und Nachhaltige Entwicklung eigene Schwerpunkte setzen. Da der Studiengang zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Luzern angeboten wird, finden die Vorlesungen an der PHBern und der PH Luzern statt. Zusätzlich kann man Veranstaltungen anderer Hochschulen wie der Berner Fachhochschule oder der Universität Bern besuchen. Die modulare und flexible Struktur des Studiums ist ein Pluspunkt. So kann ich nebst dem Studium zu 50 Prozent arbeiten.

In welchen Bereichen erleben Sie den grössten Zuwachs an Wissen und Kompetenzen?

Bisher insbesondere im Bereich Nachhaltige Entwicklung. Das ist ein Pflichtmodul an der Universität Bern, das unglaublich spannend ist und von dem viele Studierenden schwärmen. Auch didaktisch habe ich viel dazugelernt: Heute kann ich das Lernverhalten der Kinder besser verstehen und einordnen und somit gezielter reagieren.

Sie studieren berufsbegleitend. Können Sie das Gelernte in der Praxis anwenden?

Definitiv. Die didaktischen Inhalte beeinflussen meinen Unterricht direkt, ich profitiere unmittelbar. Mein Fachwissen aus dem Bereich Nachhaltige Entwicklung werde ich im kommenden Schuljahr in die Biodiversitätswoche unserer Schule einbringen. Darauf freue ich mich. Zudem hilft es, wieder einmal in der Rolle der Lernenden zu sein. Mein Verständnis dafür, dass Zuhören anstrengend sein kann, ist gestiegen … (lacht).

Was gefällt Ihnen am Studiengang besonders?

Erstens: Die Zahl der Studierenden ist überblickbar. Entsprechend familiär ist das Lernklima. Zweitens: Die Dozierenden begegnen den Studierenden auf Augenhöhe und sind überaus unterstützend. Drittens: Die Möglichkeit, an anderen Hochschulen Vorlesungen zu besuchen, ist bereichernd. Allerdings würde ich mir eine bessere Absprache unter den Institutionen wünschen, um Terminkollisionen zu vermeiden.

Wie geht es nach dem Master weiter: Welche beruflichen Ziele haben Sie?

Ich bin offen für viele Richtungen und kann mir gut vorstellen, in ausserschulischen Lernorten wie Museen oder Tierparks, Hochschulen oder Lehrmittelverlagen tätig zu sein. Die Praktika werden zeigen, was am besten zu mir passt.