Gemeinsame Einführungsveranstaltung aller neuen Studierenden zum Thema BNE

Vom 14. bis 16. September 2023 findet die Einführungsveranstaltung BNE statt. Diese Veranstaltung ist stufenübergreifend für alle neue Studierenden der Grundausbildungsinstitute obligatorisch. So beschäftigen sich über 650 Studierende in einem vierstündigen Parcours mit ihrem BNE-Verständnis.
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Studierende mit Kopfhörern am Arbeiten
NEWS —

Seit dem Herbst 2022 findet kurz vor Beginn des Herbstsemesters für alle Studiengänge eine Einführung in die Thematik "Bildung Nachhaltige Entwicklung" (BNE) statt. Es nehmen Studierende von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II an dieser Einführungsveranstaltung teil. Das Ziel ist die Auseinandersetzung der Studierenden mit der Bedeutung von BNE in ihrem zukünftigen Berufsauftrag. Zudem ist dies auch gleich der Start für das Erarbeiten des eigenen Berufskonzepts, welches im Verlauf des Studiums immer weiter geschärft wird. Nach der Einführungsveranstaltung wird BNE als Querschnittsthema in allen Ausbildungsbereichen bearbeitet und zudem als Vertiefungs- und Spezialisierungs-Thema im Wahl-Pflicht-Bereich angeboten.

Einblick in den Parcours

Die Einführungsveranstaltung findet im Rahmen eines Parcours statt und beinhaltet sieben Posten:

  1. Begrüssung und Einführung: Dieser Posten gibt eine Einführung ins Thema, erläutert, weshalb es diesen BNE-Halbtag überhaupt benötigt und dass die Arbeit am eigenen BNE-Konzept Teil des Berufskonzeptes ist.
  2. Kennenlernen und Meinungsspiel: In Gruppen lernen sich die Studierenden nicht nur kennen, sondern beschäftigen sich mit bereits vorgefassten Meinungen zu BNE-Themen.
  3. Eisberg-Modell: Mit diesem Modell wird die Komplexität von Nachhaltiger Entwicklung aufgezeigt. So gibt es oft kein klares Richtig oder Falsch und keine einfachen Lösungen. Die verschiedenen Ebenen müssen verbunden werden, um Probleme langfristig zu lösen. Ereignisse entstehen nicht von ungefähr, sondern ergeben sich durch ein Verhalten, das durch Werte und Haltungen gesteuert wird.
  4. Inspirationsgalerie: In Form einer Galerie – sowohl physisch in Form von Postern und Karten als auch digital als Videos – stellen Lehrpersonen Beispiele aus der Praxis vor. Zudem präsentieren BNE-Organisationen wie beispielsweise der WWF ihre Aktivitäten vor.
  5. World Café: Im World-Café-Format tauschen sich die Studierenden zu BNE-Konzepten aus.
  6. MP3-Reise: Die Studierenden hören sich mit Kopfhörern eine mp3-Datei an, welche sie durch Selbstreflexion zu ihren eigenen Werten, Interessen und Themen führt.
  7. Leitfrage/Vision: Zum Schluss wird die eigene (Berufs-)Vision am Visionboard den anderen präsentiert.

Die Workshops tragen dazu bei, dass die Studierenden ein klareres Bild davon haben, was BNE überhaupt bedeutet und was die Thematik in der Schule für eine Aufgabe haben könnte. Der Startschuss für BNE ist gefallen!

Erfahrung eines Studierenden

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Portrait eines Studenten

Mario Siegenthaler beginnt nächste Woche offiziell mit dem Studium Sekundarstufe I an der PHBern. Als Teilnehmer der Einführungsveranstaltung BNE erzählt er, was er erlebte:

Was hat Sie an der Einführungsveranstaltung BNE am meisten überrascht?

Mario Siegenthaler: Sehr überrascht war ich von den teils schon tiefgreifenden Meinungen der anderen Teilnehmenden. Viele von ihnen haben bereits einige Jahre Studium und/oder Berufspraxis hinter sich und konnten sich während dieser Zeit ein etwas spezifischeres Bild vom persönlichen BNE-Konzept machen. Natürlich gab es auch einige Teilnehmende wie mich, die diesen Herbst mit dem Studium frisch anfangen und sich in den ganzen Sachverhalt erst noch einarbeiten müssen. Trotzdem war es schön, etwas von den Erfahrenen dazuzulernen. 

Was war Ihr Highlight?

Mario Siegenthaler: Mein persönliches Highlight war in der Tat die Selbstreflexion. Womöglich lag es auch ein wenig an der gesamten Atmosphäre im abgedunkelten Raum mit Lasershow und Kopfkissen auf dem Boden. Was mich jedoch besonders daran faszinierte, war die Aufgabe mit der Erstellung des persönlichen Profils und derjenigen des fiktiven Gegenübers. Dabei ging es darum, zuerst sich selbst mit ein paar Begriffen zu beschreiben und im Anschluss eine fiktive Person, die das genaue Gegenteil von einem darstellt. Die Aufgabe scheint auf den ersten Blick simpel, wenn nicht sogar plump daherzukommen, jedoch konnte sie mir im Hinblick auf die Themenfindung eine gewisse Zuversicht geben. 

Was nehmen Sie aus der Einführungsveranstaltung BNE mit?

Mario Siegenthaler: Im Kopf bleiben wird mir mit Sicherheit das Eisbergmodell, welches ich ehrlich gesagt heute erst richtig kennengelernt habe. Ich finde, es ist eine grossartige Visualisierungsmethode, welche im Gegenzug zu anderen Modellen verschiedene Ebenen berücksichtigt. Auf diese Weise lässt sich meiner Meinung nach ein Thema oder eine Problematik sehr gut analysieren und veranschaulichen. Ich denke, dass ich in meinem eigenen Leben schon öfter Symptom- anstatt Ursachenbekämpfung betrieben habe, obwohl mir das wahrscheinlich gar nicht so richtig bewusst war.