Vielfalt wird dabei als Normalität verstanden und durch die Schulstruktur und -kultur ermöglicht. Studien zeigen, dass von solchen Schulmodellen alle Schülerinnen und Schüler profitieren. Der PHBern ist es ein Anliegen, inklusive Modelle zu fördern. Das Institut für Heilpädagogik (IHP) der PHBern hat in einem Projekt zwei Schulen auf dem Weg zu einer Schule für alle begleitet, und zwar die Partnerschulen Aarwangen und Lorraine (Stadt Bern). Beide Schulen setzen bereits auf die Integration von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Bildungsbedarf. Die Schulen wurden nun unterstützt, ihre Strukturen, Kulturen und Praktiken in Richtung Inklusion weiterzuentwickeln. Aus der Zusammenarbeit ist eine Wegleitung entstanden sowie eine DVD, welche die Entwicklung der Partnerschulen dokumentiert.

Im Zentrum steht jeweils der Unterricht

Die entstandene Wegleitung erläutert theoretische Grundlagen rund um die Thematik der Inklusion, präsentiert aktuelle Ergebnisse aus der Forschung und bietet konkrete Anleitungen für die Praxis. Die Inklusion betrifft unterschiedliche Bereiche der Schulentwicklung. Sie werden anhand des Modells inklusiver Prozesse dargestellt, an dem sich die Wegleitung orientiert. Dreh- und Angelpunkt des Geschehens bildet dabei jeweils der Unterricht. Von hier aus werden Themen wie Differenzierung und Individualisierung, kooperative Lernformen, altersdurchmischtes Lernen und die Beurteilung an inklusiven Schulen aufgegriffen. Weitere repräsentierte Bereiche sind Einstellungen, Schule und Leitung, professionelle Kooperation, Kooperation mit den Eltern, Tagesstrukturen, schulergänzende Kooperationen und professionelle Handlungskompetenzen.

Drei Filme zeigen die Weiterentwicklung von Schule und Kollegium

Aus über 80 Stunden Bildmaterial wurden drei Filme sowie begleitendes Material zusammengestellt. Ein Kurzfilm fasst die Entwicklungen beider Schulen zusammen, zwei längere Filme sind jeweils einer Schule gewidmet. Die Filme zeigen, wie sich die Schulleitenden sowie Lehr- und Fachpersonen mit unterschiedlichen Ausgangslagen zielgerichtet und theoriegeleitet entwickeln. Es wird ersichtlich, wie die Schulen die Chancen und Herausforderungen der Inklusion wahrnehmen und angehen und wie sie diverse Fragestellungen bearbeiten.

Gratisexemplare dank Unterstützung der ERZ

Der Perspektivenwechsel in Richtung Inklusion muss von der gesamten Schule als gemeinsame Aufgabe gesehen und angegangen werden. Hierfür vermag die im Rahmen des Partnerschulprojekts erarbeitete Dokumentation zahlreiche Impulse zu geben. Schulen werden ermutigt, inklusive Prozesse in Gang zu setzen.

Dank der ideellen und finanziellen Unterstützung der Erziehungsdirektion des Kantons Bern konnte die Wegleitung mit DVD produziert werden. Sie erschien im April 2017 im Schulverlag unter dem Titel "Prozesse inklusiver Schulentwicklung". Jede Schule des Kantons Berns kann direkt bei der Erziehungsdirektion auf Anfrage ein Gratisexemplar beziehen.