Angebote zu Migration und Flucht

Um die Schulen bei der Integration von Flüchtlingskindern bestmöglich zu unterstützen, bearbeitet die PHBern die Themen Migration und Flucht auf verschiedenen Ebenen.

Das Institut für Weiterbildung und Medienbildung (IWM) bietet Weiterbildungen an und hat im Berichtsjahr im Rahmen der Swiss Education Days eine Referats- und Diskussionsplattform organisiert. Zudem wird in einem Kooperationsprojekt zwischen der PHBern und der PH Zürich ein Lehrmittel entwickelt, das jungen Migrantinnen und Migranten die Sprache und die Berufswahl näherbringt. Das Projekt geniesst breite finanzielle und ideelle Unterstützung, unter anderen durch das Staatssekretariat für Migration.

Weiterbildungen und Auftritt an den Swiss Education Days

Das IWM unterstützt Lehrpersonen mit verschiedenen Weiterbildungsangeboten bei der Integration von Flüchtlingskindern.

  • Der CAS Deutsch als Zweitsprache führt die Teilnehmenden in die didaktischen und methodischen Grundlagen des Zweitspracherwerbs ein. Zentraler Bestandteil des Zertifikatslehrgangs ist die Reflexion der eigenen Kultur und der Erwerb von Kompetenzen der transkulturellen Kommunikation. Weitere Schwerpunkte sind die Didaktik des Spracherwerbs sowie die Bereiche Diagnose und Förderung. Der Lehrgang richtet sich an Lehrpersonen aller Schulstufen. Er umfasst 450 Stunden, wovon rund 270 auf Selbststudium und Leistungsnachweise entfallen.
  • Im 6-stündigen Grundlagenkurs "Umgang mit traumatisierten Jugendlichen" lernen die Teilnehmenden, verschiedene Formen und Anzeichen von Traumatisierung zu erkennen. Ausgehend davon werden Fragen der Elternarbeit und die Zusammenarbeit mit Institutionen besprochen.
  • Im Rahmen der Swiss Education Days vom 8. bis 10. November 2016 fand das Forum Weiterbildung statt, eine Referats- und Diskussionsplattform von swissuniversities. Sie stand unter dem Motto "Flucht.Schule" und wurde durch das IWM in Kooperation mit der PH Zürich, der PH Fachhochschule Nordwestschweiz und dem Pädagogischen Zentrum Basel-Stadt organisiert.

Projekt START mit der PH Zürich

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Internationale Bildungsprojekte der PH Zürich hat die PHBern im Berichtsjahr das Projekt "START – Kompetenzen sichtbar machen" lanciert. Ziel ist es, ein Lehrmittel zu erarbeiten, das sich vornehmlich an unbegleitete minderjährige Jugendliche und junge Erwachsene mit Flucht- und/oder Migrationshintergrund richtet. Das modular aufgebaute Lehrmittel unterstützt die jungen Migrantinnen und Migranten bezüglich Spracherwerb und Berufswahl. Dabei knüpft es an vorhandene Kompetenzen an – das hilft dabei, in der neuen Umgebung eine Zukunftsperspektive zu entwickeln. Begleitet wird das Arbeitsbuch von einem didaktischen Kommentar, der sich an Pädagoginnen und Pädagogen richtet, einem Weiterbildungskonzept sowie elektronischen Materialien. START wird in Zusammenarbeit mit Fachpersonen der Sozialpädagogik sowie mit Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern des Zentrums Bäregg entwickelt, dem zuständigen Zentrum für geflüchtete Jugendliche im Kanton Bern. Von Seite der PHBern sind Dozierende des Instituts Sekundarstufe I und des Instituts für Heilpädagogik beteiligt. Finanzielle Mittel werden von den beiden beteiligten Hochschulen, von privaten Stiftungen sowie vom Staatssekretariat für Migration zur Verfügung gestellt. Das Lehrmittel soll im Mai 2018 erscheinen.