Erfolgreiche Tagungen Heilpädagogik

Zwei Tagungen nahmen sich im Berichtsjahr heilpädagogischer Themen an.

Diejenige vom 21. Januar 2016 fragte danach, welche heilpädagogischen Kompetenzen sinnvollerweise auch in die Ausbildung von Regellehrpersonen integriert werden könnten. Eine Projektgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Pädagogischer Hochschulen trug ihre Empfehlungen vor und diskutierte sie mit Behördenvertreterinnen und -vertretern sowie Verantwortlichen von Pädagogischen Hochschulen. Die Tagung vom 16. Januar 2016 thematisierte die Unterrichtsentwicklung in integrativen Settings. Zielpublikum waren hier Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, Lehrpersonen sowie Schulleitende. Beide Tagungen stiessen auf grosses Interesse.

Welche heilpädagogischen Kompetenzen sollen Lehrpersonen haben?

1999 gab die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) im Reglement über die Anerkennung von Hochschuldiplomen für Lehrpersonen auf der Volksschulstufe vor, dass im Rahmen der erziehungswissenschaftlich-pädagogischen Ausbildung explizit auch sonderpädagogische Aspekte behandelt werden sollen. Im sogenannten Sonderpädagogik-Konkordat von 2007 haben sich die Kantone auf eine entsprechende Zusammenarbeit geeinigt. Im Auftrag der EKD und der Kammer PH von swissuniversities hat nun eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern von Pädagogischen Hochschulen ein Set von sonderpädagogischen Kenntnissen und Kompetenzen erarbeitet, welches den Ausbildungsinstitutionen als Orientierungshilfe für die Ausgestaltung ihrer Studiengänge dienen soll. An der Tagung vom 21. Januar 2016 wurden die Empfehlungen der Arbeitsgruppe vorgestellt und diskutiert. Die Diskussion einzelner Aspekte fand in sechs Workshops statt. So ging es etwa um die Fragen, wie Synergien in den Studienplänen verschiedener Institute genutzt werden können und welche Erfahrungen mit bereits durchgeführten Modulen bestehen. Die Erkenntnisse aus der Tagung fliessen in die weitere Ausgestaltung der Orientierungshilfen ein. 

Organisiert und durchgeführt wurde die Tagung gemeinsam von swissuniversities, der PHBern sowie der EDK.

Unterrichtsentwicklung in integrativen Settings

Am 16. Januar 2016 fand die Tagung "Gemeinsam Freiräume nutzen – Unterrichtsentwicklung in integrativen Settings" statt. Sie wurde vom Institut für Heilpädagogik und vom Institut für Weiterbildung und Medienbildung gemeinsam organisiert und stiess auf grosses Interesse. Die 150 Plätze waren weit im Voraus ausgebucht. 

Den Auftakt machte der Hamburger Erziehungswissenschaftler und Sonderpädagoge Prof. Dr. em. Hans Wocken mit einem Referat zum Thema "Inklusiver Unterricht – wie geht das?". Anhand zahlreicher methodischer und didaktischer Beispiele aus dem Berufsalltag zeigte er auf, wie ein inklusiver Unterricht gelingt und welche Rolle die unterschiedlichen Akteure im Unterricht einnehmen. Im Anschluss erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, sich in moderierten Diskussionsforen zu einzelnen Themen des Vortrags auszutauschen. 

Am Nachmittag wurden elf Workshops angeboten und je dreimal durchgeführt. Geleitet wurden sie von Dozierenden der PHBern zusammen mit Studierenden und ehemaligen Studierenden sowie von Hans Wocken. Es wurden Instrumente und Modelle zur konkreten Gestaltung und Weiterentwicklung des Unterrichts vorgestellt und diskutiert. Zudem wurden konkrete Beispiele von Inklusion gezeigt und Hilfsmittel zur Analyse, Durchführung und Auswertung des Unterrichts besprochen. Die Tagung und die Workshops gaben den teilnehmenden Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, Lehrpersonen und Schulleitenden neue Blickwinkel auf ihre Arbeit und konkrete Ideen und Instrumente an die Hand, den eigenen Unterricht zu gestalten und weiterzuentwickeln.