Finanzen und der Einfluss der ASP-Massnahmen

Der Jahresabschluss 2014 muss vor dem Hintergrund dreier wichtiger Vorgaben gelesen werden.

Das Rechnungsjahr 2014 stand unter dem Einfluss dreier wichtiger Faktoren: Einerseits mussten aufgrund langfristiger Sparmassnahmen per 1. Januar 2014 in allen Instituten, den Zentralen Diensten und im Rektorat Kostendächer umgesetzt werden. Andererseits wurde die PHBern in das sogenannte Beitragssystem mit mehr finanzieller Autonomie überführt, was die Einführung neuer Systeme mit sich brachte. Nicht zuletzt mussten kurzfristig Sparmassnahmen aus der Angebots- und Strukturüberprüfung des Kantons Bern umgesetzt werden. Der Jahresabschluss 2014 muss vor dem Hintergrund dieser Vorgaben gelesen werden.

Die vom Grossen Rat vorgegebenen Sparmassnahmen wurden rasch umgesetzt
2011 sah sich die PHBern mit der Tatsache konfrontiert, dass sie einen beträchtlichen Teil ihres operativen Betriebs aus dem Gewinnvortrag finanzierte. In der Folge legte der Schulrat Ende 2012 Kostendächer für die einzelnen Institute, die Zentralen Dienste und das Rektorat fest, die per Budget 2014 umgesetzt wurden.
Ende 2013 entschied der Grosse Rat im Rahmen der ASP-Massnahmen, dass der PHBern ab 1. Januar 2017 pro Jahr 2,5 Mio. Franken weniger zur Verfügung stehen. Der Schulrat entschied Anfang 2014, in enger Absprache mit den Mitgliedern der Schulleitung, die ASP-Sparmassnahmen so rasch wie möglich umzusetzen und damit den Spielraum für strategische Neuausrichtungen zu schaffen. Die Sparmassnahmen waren zum Teil einschneidend, waren sie doch vereinzelt mit Kündigungen verbunden. Heute zeigt sich, dass die Basis für die erfolgreiche Umsetzung der ASP-Massnahmen bis Ende 2016 gelegt ist.

Die Rechnungslegung erfolgt neu nach Swiss GAAP FER
Mit dem Übergang ins sogenannte Beitragssystem, der damit verbundenen grösseren Autonomie und gemäss den Bestimmungen des Gesetzes über die deutschsprachige Pädagogische Hochschule (PHG) musste die PHBern die Rechnungslegung nach einem neuen Rechnungslegungsstandard ausrichten (Swiss GAAP FER). Zudem musste die PHBern die Finanzsysteme den neuen Gegebenheiten anpassen.

Verschiedene Gründe führten zu einem positiven Saldo im Geschäftsjahr 2015
Die Jahresrechnung 2014 der PHBern schliesst mit einem positiven Saldo von 7,5 Mio. Franken ab, die für die Weiterentwicklung der Hochschule zur Verfügung stehen. Dies ist insbesondere auf folgende Aspekte zurückzuführen:

  • Personalkosten: Im Geschäftsjahr 2014 hat die PHBern die Ausgaben im Personalbereich gesenkt. Vor allem in der Weiterbildung mit rund 1,7 Mio. Franken, aber auch in den Grundausbildungen mit rund 2,1 Mio. Franken war hauptsächlich der Personalaufwand geringer als ursprünglich, d.h. vor dem Beschluss der Sparmassnahmen, geplant.
    Insbesondere in den Leistungsbereichen Weiterbildung, Medienbildung sowie Forschung, Entwicklung und Evaluation verzichtete die PHBern vorläufig zugunsten einer sorgfältigen Planung auf die Wiederbesetzung von Stellen. Notwendige Innovationsvorhaben wurden zurückgestellt und die Zusammenführung des Instituts für Weiterbildung und des Instituts für Medienbildung auf den 1. Januar 2015 realisiert.
     
  • Sachaufwand. Dieser fiel rund 1,8 Mio. Franken tiefer aus, als aufgrund der Erfahrungswerte 2013 zu erwarten war.
    Die PHBern hat im Zusammenhang mit der Zusammenführung der Grundausbildungen auf dem Areal vonRoll das Beschaffungswesen optimieren können. Die ersten Resultate dieser Optimierungen wirken sich positiv auf das Gesamtresultat des Geschäftsjahrs aus. Hinzu kommt, dass auch beim Betrieb und bei der Ausstattung des neuen Hochschulzentrums vonRoll sowie der elektronischen Verwaltungsinfrastruktur der budgetierte Sachaufwand deutlich unterschritten wurde.
     
  • Planungsinstrumente: Erfreulicherweise hat die im Geschäftsjahr erfolgte Modernisierung der Planungsinstrumente bzw. die Einführung des Enterprise Resource Planning System (ERP) SAP deutlich weniger finanzielle Ressourcen in Anspruch genommen, als ursprünglich geplant war. Damit wurde das Betriebsergebnis zusätzlich verbessert.

Der Jahresabschluss weist weitere 7,5 Mio. Franken positiven Saldo aus. Diese zusätzlichen 7,5 Mio. Franken sind finanztechnisch begründet. Es handelt sich dabei um die ausgewiesenen voraussichtlich fälligen Vorsorgeverpflichtungen und Rückstellungen für Rentenleistungen, d.h. um den wirtschaftlichen Anteil der PHBern an der Verkleinerung der Deckungslücken der Pensionskassen im Jahr 2014. Dieser Betrag steht der PHBern nicht zur Verfügung.

Der Jahresabschluss 2014 zeigt, dass in allen Leistungsbereichen der PHBern die Kostendachvorgaben realisiert werden konnten. Noch in Arbeit befindet sich die vollständige Umsetzung der ASP-Massnahmen. Über den weiteren Umsetzungsprozess wird institutsintern informiert.
Mit dem neu eingeführten Beitragssystem wird angestrebt, der PHBern jeweils für vier Jahre stabile finanzielle Verhältnisse zu ermöglichen. Für die laufende Leistungsauftragsperiode, welche noch bis 2017 dauert, zeichnet sich die angestrebte Beruhigung ab.