SNF-Projekte

Im Studienjahr 2014/2015 konnten an der PHBern zwei vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderte Projekte ihre Arbeit aufnehmen

Beide im Rahmen der Abteilung Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Projekte behandeln mit der Schulsozialarbeit und den Bildungswegen jugendlicher Flüchtlinge zwei sehr aktuelle Themen, zu denen noch kaum Forschung besteht. Der SNF ist für die PHBern ein wichtiger Partner für die Akquirierung von Drittmittelgeldern. Die Forschungsförderung des SNF folgt der Zielsetzung, qualitativ hochstehende Forschung zu unterstützen. Forschungsprojekte werden in drei Abteilungen – Geistes- und Sozialwissenschaften; Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften; Biologie und Medizin – gefördert. Sie werden im Rahmen eines Antragsverfahrens durch die jeweilige Forschungskommission beurteilt. SNF-geförderte Forschungsprojekte haben sowohl nationale als auch internationale Ausstrahlung.

Kooperationsformen und Nutzungsstrukturen in der Schulsozialarbeit

Die noch junge Forschung zur Schulsozialarbeit befasst sich häufig mit Konzepten und Profilen. Die Wirkung der Schulsozialarbeit wird vor allem durch Einschätzungen betroffener Akteursgruppen bestimmt und die Kooperation in der Schule und in der Jugendhilfe wird mehrheitlich anhand konkreter Einzelfälle (Fallbeispielen) untersucht. Diese Betrachtung von Einzelfällen hat zur Folge, dass bis anhin keine Verallgemeinerungen und Identifikationen übergeordneter Erklärungsmuster möglich waren. Das Projekt des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) will diese Lücke schliessen. Ziel ist es, die empirischen Grundlagen zur Beantwortung von Fragen wie den folgenden zu liefern:

  • Welche Kooperationsformen sind zwischen Schulsozialarbeitenden, Schulleitenden und Lehrpersonen zu beobachten?
     
  • Inwiefern trägt die Schulsozialarbeit zur Öffnung der Schule für ausserschulische Einrichtungen der Jugendhilfe bei?
     
  • Welche Faktoren begünstigen bzw. behindern die Kooperation von Schule und Jugendhilfe?
     
  • Welche Auswirkungen hat die Kooperation von Schule und Jugendhilfe auf die individuellen Nutzungsstrukturen der Schulsozialarbeit?

Geforscht wird in der Schule – dorthin fliessen die Erkenntnisse auch wieder
Daten werden bei Schulleitenden, Schulsozialarbeitenden, Lehrpersonen sowie Nutzerinnen und Nutzern der Schulsozialarbeit erhoben und statistisch ausgewertet. Dabei kommen Fragebogen und Fallerfassungen in den deutschsprachigen Kantonen der Schweiz zum Einsatz. 
Ziel des Projekts ist es, die Grundlagenforschung zur Schulsozialarbeit voranzutreiben und den involvierten Akteurinnen und Akteuren wissenschaftlich gesichertes Orientierungswissen bereitzustellen.

Mehr Informationen zum Projekt auf dem Webauftritt von SNF

Projekt

Kooperationsformen und Nutzungsstrukturen in der Schulsozialarbeit

Projektleitung

Prof. Dr. Ueli Hostettler

Projektmitarbeitende

Roger Pfiffner (Berner Fachhochschule)

Laufzeit

2015–2018

Transnational Biographies of Education: Young Unaccompanied Asylum Seekers and their Navigation through Shifting Social Realities in Switzerland and Turkey

Jedes Jahr fliehen Tausende junger Menschen vor Krieg und Verfolgung, Armut oder andauernder Unsicherheit und kommen ohne erwachsene Begleitperson nach Europa. Diese Jugendlichen sind bei der Suche nach Bildung und Ausbildung mit vielfältigen Hürden konfrontiert, welche höchst unsichere Lebensentwürfe zur Folge haben.

Bildungswege von unbegleiteten, minderjährigen Asylbewerbenden werden nachgezeichnet
Das Projekt untersucht die Bildungswege von unbegleiteten, minderjährigen Asylbewerberinnen und Asylbewerbern (UMA) im Alter zwischen 14 und 21 Jahren. Mittels ethnographischer Forschung in der Schweiz und in der Türkei werden die unterschiedlichen Strategien der Jugendlichen, ihre Bildungsmöglichkeiten zu verbessern, nachgezeichnet.
Der Vergleich der Erfahrungen von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern in der Schweiz und in der Türkei – zwei Ländern mit einem hohen Anteil an UMA, jedoch äusserst unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen – will aufzeigen, wie rechtliche, politische und pädagogische Bedingungen die Bildungschancen von Jugendlichen auf der Flucht fördern oder einschränken. Der Fokus liegt dabei auf der gelebten Erfahrung der Jugendlichen. Visuelle und verbale Erzählungen (storytelling) und ausgedehnte teilnehmende Beobachtung sind die Methoden, die das mehrdeutige Zusammenspiel von Handlungsmöglichkeiten und -behinderungen in institutionellen und informellen Kontexten erhellen sollen. Durch die Anwendung dieser innovativen Methoden soll ein neuer Blick auf die Verbindung von Biographie, Vertreibung, Jugend und Bildung ermöglicht werden.

Mehr Informationen zum Projekt auf dem Webauftritt von SNF

Projekt

Transnational Biographies of Education

Projektleitung

Prof. Dr. Kathrin Oester, Prof. Dr. Sabine Strasser (Universität Bern)

Projektmitarbeitende

Annika Lems, PhD, Eda Elif Tibet

Laufzeit

2015–2019