Auf dem Weg zur inklusiven Bildung

Um dem Ziel der inklusiven Schule näherzukommen, hat die PHBern sowohl in der Ausbildung als auch in der Weiterbildung sowie in der Forschung den heilpädagogischen Aspekten grössere Bedeutung zugemessen.

Artikel 17 des Volksschulgesetzes priorisiert die integrative Förderung von Kindern mit besonderem Bildungsbedarf. Auch Kinder und Jugendliche, "deren schulische Ausbildung durch Störungen und Behinderungen oder durch Probleme bei der sprachlichen und kulturellen Integration erschwert wird", sollen den regulären Schulunterricht besuchen.

Die PHBern begrüsst diese Forderung
Um dem Ziel der inklusiven Schule näherzukommen, hat die PHBern sowohl in der Ausbildung als auch in der Weiterbildung sowie in der Forschung den heilpädagogischen Aspekten grössere Bedeutung zugemessen. Im Rahmen der Strategie für die Jahre 2014 bis 2017 definierte die PHBern den Schwerpunkt "Inklusive Bildung": Dem Thema soll in allen Leistungsbereichen besondere Aufmerksamkeit zukommen. 

Studierende der PHBern werden für die Anliegen der inklusiven Bildung sensibilisiert 
Die Anliegen der inklusiven Bildung gehören thematisch sowohl in den Fachbereich der Heilpädagogik wie auch in jenen der weiteren Grundausbildungen. Es handelt sich exemplarisch um ein Querschnittsthema, an welchem sich die verschiedenen Ausbildungsgänge beteiligen. So werden an der PHBern die Studierenden aller Studiengänge im Laufe ihrer Ausbildung für die Anliegen einer inklusiven Bildung sensibilisiert. Entsprechend werden z.B. im Studiengang Vorschulstufe und Primarstufe Pflichtveranstaltungen wie auch verschiedene Wahlmodule im Bereich Heilpädagogik angeboten. Im Studiengang Sekundarstufe I nehmen einerseits heilpädagogische Inhalte in der Regelausbildung neu mehr Raum ein, andererseits wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Heilpädagogik (IHP) der Master S1+ geschaffen, der das reguläre Masterstudium um heilpädagogische Schwerpunkte erweitert. Belange des Nachteilsausgleichs sind zudem in den Studienplan des Instituts Sekundarstufe II eingeflossen. Insbesondere werden am IHP grundlegende Kompetenzen für die Umsetzung einer integrationsfähigen und damit inklusiven Schule vermittelt. Diese Kompetenzen fliessen wiederum in die anderen Grundausbildungen zurück, indem spezifische Seminare und Vorlesungen durch Dozierende des IHP übernommen werden.

Der Fachbereich Heilpädagogik bündelt die Kompetenzen für die Weiterbildung
Zur Unterstützung von Schulleitungsmitgliedern und amtierenden Lehrpersonen im Umgang mit den Herausforderungen der inklusiven Schule und zur fachlichen Weiterbildung von etablierten Fachpersonen im Bereich der Inklusion wurde an der PHBern eine zentrale Anlaufstelle für die Anliegen der heilpädagogischen Weiterbildung geschaffen. Für Lehrpersonen aller Stufen und Unterrichtsfächer, die ihre Kompetenzen im Umgang mit heterogenen Lerngruppen vertiefen und erweitern möchten, bietet die PHBern den Zertifikatslehrgang "Heterogenität als Chance nutzen" (CAS) an.

Die Forschung zur inklusiven Bildung wird mit einem Schwerpunktprogramm verstärkt
Gemäss der Strategie 2014 bis 2017 der PHBern wird im Leistungsbereich Forschung, Entwicklung und Evaluation im nächsten Jahr ein Schwerpunktprogramm zum Thema inklusive Bildung aufgebaut. Damit wird die bestehende Forschung in diesem Bereich weiter verstärkt. So analysiert beispielsweise ein Dissertationsprojekt an der PHBern, auf welchen institutionellen Wegen die internationale Forderung nach einem inklusiven Bildungssystem in die Unterrichtspraxis des Kantons Bern eingeflossen ist. Auch wurden zwei Partnerschulen im Rahmen eines Entwicklungsprojekts des IHP bei der Umsetzung des Artikels 17 begleitet. 

Die PHBern bleibt am Ball 
Bei der Umsetzung der inklusiven Schule erwarten sowohl das Berufsfeld wie auch die Politik und Verwaltung von der PHBern in den kommenden Jahren Impulse zu mehreren Themen. Dazu gehören zum Beispiel das Gegensatzpaar Selektion vs. Integration beim Übergang von der Primarstufe zur Sekundarstufe I sowie die Umstellung des spezifischen Fachunterrichts auf die Bedürfnisse einer inklusiven Schule. Die PHBern ist bestrebt, im engen Austausch mit den Behörden, mit institutsübergreifender Zusammenarbeit und mit verstärkter Forschung geeignete Lösungen für gegenwärtige und kommende Herausforderungen der inklusiven Schule zu finden.