Yessica

Prüfungsphase und Prüfung im BG

Im Juni 2023

Während den ersten zwei Semestern besuchte ich drei Seminare im Fachbereich Bildnerisches Gestalten (BG). Das Modul Fachkompetenz konnte ich diesen Sommer erfolgreich abschliessen. Doch wie sieht der Ablauf der BG-Prüfung aus und wann erfahre ich meine Prüfungsresultate? Wie und wann wird an den Projekten gearbeitet?

Mein Beitrag kann euch diese Fragen beantworten.

Der Leistungsnachweis im BG kann in Form einer mündlichen Prüfung oder durch eine praktische Modularbeit erfolgen. Generell kriegt man an der PHBern die ETCS-Punkte erst nach dem Bestehen des Leistungsnachweises.

  • Mündliche Prüfung: Pro besuchtes Seminar werden jeweils zwei Vertiefungsarbeiten an den Prüfungstermin mitgenommen. Vor Ort werden zwei Arbeiten ausgelost und die müssen dann in einer Präsentation vorgestellt werden.
  • Praktische Modularbeit: Bei diesem Prüfungsmodell erhalten die Studierenden eine Aufgabenstellung, an welcher während vier Tagen arbeiten können. Als Abschluss muss eine Art Sprachnachricht aufgenommen werden, in der die Arbeit vorgestellt wird.

Die Prüfungsarten wurden uns zu Beginn des ersten Semesters in den Seminaren kommuniziert und erklärt. Auf BIOS (das Onlinetool der PH, auf dem u.a. die Lerngelegenheiten gebucht werden) sind diese Informationen zu finden. Einige Monate vor der Prüfung musste ich mich für eine der beiden Varianten entscheiden und anmelden.

Ich habe mich für die mündliche Prüfungsvariante entschieden. In meinem ersten Studienjahr habe ich die Seminare "Malerei und Zeichnungen", "Fotografie und visuelle Kommunikation" und "Dreidimensionales Gestalten" besucht und in diesen Seminaren meine sechs Vertiefungsarbeiten entwickelt. Dabei konnte ich viele spannende Medien, Methoden und Formate erkunden. So hatte ich vorher noch nie mit dem Programm InDesign gearbeitet, mit Seifen modelliert oder Gipsteile gegossen.

Die Vertiefungsarbeiten, für die ich mich entschieden habe, sind die folgenden:

Malerei und Zeichnungen

  • Malen, Acryl – Die besten Geschichten erzählt die Nacht
  • Zeichnerische Reportage – Das Büro vis-à-vis von mir

Fotografie und visuelle Kommunikation

  • Spaziergang durch die Architektur – Das Haus eines Bösewichts
  • Theaterplakat – Peterchens Mondfahrt

Dreidimensionales Gestalten

  • Giessverfahren, Assemblage – Gipsblumen
  • Subtraktives Verfahren – Netzstrukturen aus Seife

Wann und wie wird an den Projekten gearbeitet?

Die Vertiefungsarbeiten werden in den entsprechenden Seminaren vorgestellt, konzipiert und begonnen. Die verfügbare Zeit pro Projekt variiert je nachdem, wann die Arbeiten präsentiert wurden. Auch wenn ein Projekt im gleichen Semester vorgestellt wurde, konnten diese trotzdem gut abgeschlossen werden.

Falls die Zeit während den Seminaren nicht ausreicht, liegt es in der Verantwortung der Studierenden, zusätzliche Zeit dafür zu finden. Etwa einen Monat vor den Prüfungen hatte ich mein letztes Seminar in BG und ab diesem Zeitpunkt arbeitete ich intensiver an meinen Projekten. Neben den regulären Seminaren hatten die Studierenden regelmässig Zugang zum Atelier, in dem Dozierende anwesend waren, sowie zum BG-SOL-Raum (SOL steht für selbstorganisiertes Lernen) und dem Malatelier.

Ich selbst habe häufig den SOL-Raum genutzt. Dieser ist für BG- und TTG-Studierende (TTG steht für Textiles und Technisches Gestalten) mit der Legi (Studierendenausweis) zugänglich. Der Raum ist mit diversen Materialien und Werkzeugen ausgestattet, die für die verschiedenen Arbeiten verwendet werden können. Zudem gibt es Tischinseln, an denen alleine oder auch in kleineren Gruppen gearbeitet werden kann.

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Um an meiner Vertiefungsarbeit Acryl zu arbeiten, ging ich in das Malatelier. Dieses befindet sich im -1 und kann ebenfalls mit der Legi geöffnet werden.

Um an meiner Vertiefungsarbeit Acryl zu arbeiten, ging ich in das Malatelier. Dieses befindet sich im Untergeschoss (-1) der Fab8 und kann ebenfalls mit der Legi geöffnet werden.

Dokumentation der Vertiefungsarbeiten

Zum Projekt gehört auch eine Dokumentation dazu, die den Entstehungsprozess der Arbeiten zeigt. Jeder Person steht es frei, in welcher Form sie dies machen möchte. Ich habe mich für die analoge Version mit einem Skizzenheft entschieden. Von Beginn an habe ich meine Ideen, Skizzen und Überlegungen darin notiert und fortlaufend ergänzt.

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Moodboard für mein Seifenprojekt zu sehen. Daneben habe ich meine Gedankengänge notiert und wie sich meine Vision für mein Projekt verändert oder gefestigt hat.

So sieht das Moodboard für mein Seifenprojekt aus. Daneben habe ich meine Gedankengänge notiert und wie sich meine Vision für mein Projekt verändert oder gefestigt hat.

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Das Bild zeigt einen Ausschnitt vom Projekt Acryl. Es zeigt verschiedene Gemälde als Inspiration, kurze Bildbeschreibungen und -analysen, der Prozess meiner eigenen Bildfindung und Klebestreifen, auf denen ich mit Farben experimentiert habe.

Wie ist es mir ergangen?

Während der Prüfungsphase schwankte ich zwischen: "Ich bin gut vorbereitet, es wird schon gut gehen" zu "Ich brauche viel mehr Zeit." In BG war ich zuversichtlich, dass ich es schaffen würde. Da ich aber schon länger keine akademischen oder mündlichen Prüfungen mehr hatte, war ich dennoch ziemlich nervös. Ich war auch unsicher, weil ich nicht wusste, wie die Prüfung im Detail aussehen würde.

Im Dialog und in der Zusammenarbeit mit meinen Mitstudierenden konnte ich aber an Zuversicht gewinnen. Als es dann so weit war und die Prüfung begann, fiel jegliche Nervosität von mir ab und ich konnte frei und mit Freude von meinen Projekten erzählen.

Ab zur Prüfung!

Am Prüfungstag transportierte ich meine sechs Projektarbeiten in einen mir zugewiesenen Vorbereitungsraum, der sich direkt gegenüber des eigentlichen Prüfungsraums befand. Als erstes musste ich würfeln, um zu bestimmen, welche zwei Projekte ich präsentieren sollte. Danach hatte ich 30 Minuten Zeit, mich vorzubereiten.

Nach Ablauf der Vorbereitungszeit durfte ich das Prüfungszimmer betreten und mich einrichten, also meine beiden Arbeiten installieren und PowerPoint-Präsentationen starten. Dann erklärten mir die Dozierenden den Ablauf der Prüfung. Jetzt konnte ich beginnen, über meine Vertiefungsarbeiten zu sprechen. Zum Abschluss meiner Präsentation stellten die Dozierenden Vertiefungs- und Verständnisfragen, und es entstand ein spannendes Gespräch.

Die Prüfung war im Nu vorbei und ich erhielt die erfreuliche Nachricht: "Gratuliere, Sie haben bestanden." Die schriftliche Rückmeldung und eine Punktzahl erhielt ich einige Zeit später per Mail.

Prüfungsphase und Prüfung Musik

Im Juni 2023

Letzten Juni habe ich unter anderem die Fachkompetenz Musik abgeschlossen. Dabei standen zwei Prüfungen auf dem Programm – eine Gruppenprüfung und eine Einzelprüfung. Die Vorbereitungen für die Prüfungen begannen bereits einige Zeit vor dem Prüfungstermin, als die Gruppen für den ersten Teil der Prüfung bekanntgegeben wurden. Ich wurde einer 4er-Gruppe zugewiesen, in der nicht alle einander kannten. Zur Vorbereitung haben wir uns regelmässig in einem der Musiksäle des Musikhauses getroffen.

Vorbereitung in der Gruppe

Normalerweise sind diese Räume nur mit einem Schlüssel zugänglich, den wir per Voranmeldung – oder in manchen Fällen auch spontan – bei den Dozierenden abholen konnten. Obwohl es im zweiten Untergeschoss des Hauptgebäudes (Fab8) öffentliche Musikzimmer hat, die reserviert werden können und in denen Musikstudierende Vorrang haben, trafen wir uns immer im Musikhaus, weil die Zimmer dort grösser sind. Im Seminar kriegten wir ein kleines Dossier mit allen Liedern und Vorgaben für die Prüfung. Bereits während des Semesters übten wir verschiedene Elemente und Einheiten für die Prüfung.

Dieses Dossier arbeiteten wir in der Gruppe Schritt für Schritt durch, diskutierten, probierten aus, einigten uns auf Lösungen und filmten schliesslich die Schlussversionen. Die Gruppenprüfung verlangte von uns verschiedene Aufgaben, darunter eine Tanzchoreografie zu einem Lied, das Dirigieren eines Kanons, während der Rest der Gruppe sang, die Kreation einer Bodypercussion zu einem Lied und das Begleiten eines Liedes mit Small Perkussionsinstrumenten, während wir gleichzeitig dazu sangen.

Es ist Zeit für die Prüfung!

Kurz vor der Prüfung versammelten wir uns in einem Vorbereitungszimmer, um die Aufgaben zu würfeln, die wir vortragen mussten. Danach blieb uns noch kurz Zeit zur Vorbereitung, bevor es dann losging. Kaum angefangen, hatten wir die Gruppenprüfung auch schon wieder hinter uns. Einige Dinge, wie die Choreografie wurden in der Gruppe vorgeführt, während andere, wie zum Beispiel das Dirigieren eines Kanons, alleine vorgetragen werden musste.

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Zum Abschluss die Einzelprüfung

Die Einzelprüfung hatte ich eine Woche später. Wie der Name verrät, musste ich sie alleine absolvieren. Obwohl ich eine musikalische Vorbildung habe, war vieles im Seminar für mich neu, und ich musste viel dazulernen. Der Ablauf der Prüfung war folgender: Im Vorbereitungszimmer musste ich per Los ein Dossier mit meinem Auftrag ziehen. Dann hatte ich 50 Minuten Zeit, die Aufgaben durchzugehen und mich vorzubereiten. Danach ging ich ins Prüfungszimmer und legte meine Prüfung vor zwei Dozierenden ab.

Die Einzelprüfung war für mich eine grössere Herausforderung. Dinge wie das Erkennen und Singen von Kirchentonleitern und Intervallen, das Erkennen, Übersetzen und Aufschreiben von Rhythmen oder Veränderungen in der Melodie hören, waren für mich zu Beginn der PH neu. Zum Teil hatte ich selbst beim Üben Mühe, vor allem Unterschiede zu hören, und ich hatte Bedenken, wie ich dies unter Stress bewältigen könnte. Zum Glück gaben mir die Seminare eine gute Grundlage, und die Dozierenden machten mir Mut. Neben den regulären Seminaren wurden freiwillige Ateliers angeboten. Dort konnte man Fragen und Unklarheiten besprechen, diese mit den Dozierenden anschauen, Lücken füllen und Strategien erarbeiten.

Ende gut, alles gut!

Alles in allem kann ich sagen, dass ich froh bin, die Fachkompetenz in Musik abgeschlossen und bestanden zu haben. Obwohl einige Bausteine für mich eine Herausforderung waren, hat mir der Unterricht und vor allem die Vorbereitung auf die Gruppenprüfung sehr viel Spass gemacht. Ich habe viel gelernt, konnte einen Teil davon präsentieren und habe jetzt noch mehr Freude an Musik als vor dem Studium.