Textiles Gestalten
Die Idee, eine Strickmaschine zu kaufen, spukte schon lange in meinem Kopf herum. Schliesslich entschied ich mich für die Passap Duomatic 80, ein in den zahlreichen Online-Strickforen hochgelobtes Modell. Eine Maschine zu besitzen ist eine Sache, sie zum Laufen zu bringen, eine ganz andere. Doch sobald das gelungen ist, eröffnet sie unzählige Möglichkeiten, um sich kreativ im Stricken auszudrücken. Mein Schwerpunkt lag dabei darauf, meine analog gezeichneten Muster in Strickmuster zu übersetzen.
Eine Annäherung an das Maschinenstricken
Das Erlernen neuer Fähigkeiten war das zentrale Thema meiner Arbeit. Das Arbeiten mit einer Strickmaschine eröffnete mir eine Welt voller kreativer Möglichkeiten, stellte mich jedoch auch vor zahlreiche Herausforderungen. Die Maschine ist komplex, und es erforderte oft Tage, um Fehlerquellen zu identifizieren und zu beheben. Glücklicherweise gibt es inzwischen eine grosse Online-Community von Strickmaschinen-Enthusiast:innen und eine Vielzahl von YouTube-Videos, die mir während dieses Prozesses eine wertvolle Hilfe waren.
Schon lange beschäftigt mich die Frage, wie ich meine selbst entworfenen, gezeichneten Muster auf Textilien übertragen kann. Daher lag mein Fokus auf dem Erlernen des Musterstrickens. Während das Stricken selbst eine Herausforderung war, stellte das Übersetzen meiner Entwürfe in die "Stricksprache" eine ganz eigene Hürde dar. Diese Stricksprache ähnelt einer einfachen Programmiersprache, und die Strickmaschine fungiert dabei gewissermassen als analoger Computer. Um meine Muster stricken zu können, musste ich sie zunächst in Pixelbilder umwandeln, die ich dann Reihe für Reihe an der Maschine einstellen konnte.
Durch diese Arbeit hat sich mir eine völlig neue Welt eröffnet: die des Maschinenstrickens. Ich konnte mich in dieses Verfahren vertiefen und habe nun die Grundlagen erlernt. Gleichzeitig hat sich ein breites Feld weiterer Möglichkeiten eröffnet, das darauf wartet, von mir erkundet und erprobt zu werden.