Simona Hirschi - clay in motion

Bildnerisches Gestalten

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In harte Naturmaterialien eingravierte Formen geben oft nur einen vagen Hinweis auf die Kräfte von Wind und Wellen, die notwendig waren, um solche natürlichen Wunder zu erschaffen. Die Installation "clay in motion" vereint anhand von drei Tonskulpturen statische Substanz mit bewegten Formen. Hier verschmelzen Ruhe und Dynamik, Erstarrung und Bewegung. Kann ein trockenes, festes Medium durch bewegte Formen wieder zum Leben erweckt werden? Diese Werke erforschen die Spannung zwischen Stille und Bewegung und laden dazu ein, die verborgene Dynamik in einem scheinbar starren Material neu zu entdecken.

Tonskulpturen zwischen Stille und Bewegung

Die Natur - ein Meisterwerk der Bewegung und des Wandels. Von kräftigen Winden, bis hin zu sanften Wellen. Unsere Welt ist geprägt von Naturkräften, die das Landschaftsbild modellieren. In meinem Kunstprojekt «Clay in Motion» habe ich erforscht, wie diesen dynamischen Kräften mit dem statischen Medium Ton Ausdruck verliehen werden kann. 

Die Idee zu diesem Projekt entstand aus meiner Faszination und meinem Interesse für die Art und Weise, wie Naturkräfte harte Materialien prägen. Diese Formen erzählen uns Geschichten von Wasser, Wind und Erosion. Die natürlichen Spuren und die entstehenden organischen Formen haben mich bei der Arbeit mit dem Material Ton inspiriert. 

In einem ersten Schritt habe ich das Material und die Gestaltung von Oberflächen getestet. Ich habe daran gearbeitet, Volumen und gezielte Brüche in den Oberflächen zu erzeugen, um eine visuelle und haptische Tiefe zu erreichen. Ich setzte mein Projekt fort, indem ich mich mit verschiedenen Techniken des Töpferns auseinandersetzte. Während meines Prozesses experimentierte ich zuerst mit der Töpferscheibe und mit verschiedenen Aufbautechniken, entschied mich jedoch bald, größere und unvorhersehbarere Formen von Hand zu erschaffen und dafür Aufbautechniken zu verwenden. Diese Entscheidung ermöglichte es mir, die Dynamik und die bewegten Formen, die ich mir für meine Skulpturen wünschte, besser zu erfassen. 

Meine Inspiration während der gesamten Arbeit zog ich aus persönlichen Fotografien der Natur. Auch verschiedene Arbeiten von Künstler*innen wie beispielsweise Fujino Sachiko, die mit Ton innovative und berührende Werke schafft, begleiteten mich in meinem Prozess. 

Meine finale Installation besteht aus drei verschiedenen Skulpturen, die in Natur- und Rosttönen gehalten sind. Die rostrote Skulptur schafft bewusst einen Kontrast zu den anderen beiden Werken und bringt zusätzliches Leben und Bewegung in die gesamte Installation. Kleine Scheinwerfer setzen die Skulpturen ins Rampenlicht und betonen ihre Oberflächen und Formen.

«Clay in Motion » soll nicht nur eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur sein, sondern auch eine Installation, die zeigt, wie mit einem statischen Material Bewegung und Lebendigkeit erzeugt werden kann. Betrachtende sind eingeladen, subtile Dynamiken und die versteckte Geschichten in den scheinbar starren und festen Formen zu entdecken.

Material und Technik

3 Tonskulpturen: 1) naturfarbig, 60x40x20cm, 2) naturfarbig, 15x20x10cm, 3) rostfarbig, 30x20x15cm