Merilea Eugster - Verblasste Funken

Bildnerisches Gestalten

1-merilea-eugster.jpg

Jedes Bild erzählt eine Geschichte. Durch Kunst werden Gefühle verarbeitet, Erinnerungen erweckt und Träume erschaffen. Die Interpretation dieses Kurzfilms kann von Betrachter*in zu Betrachter*in variieren. Es wird die Verarbeitung einer vergangenen Verbindung aus Sicht des Betrachters im POV-Styl erzählt. Je nach Interpretation werden Erinnerungen oder Träume im Animationsstil dargestellt.

Kurzfilm animation

Der Kurzfilm "Verblasste Funken" entstand aus der Idee, Zeichnung und Film auf einzigartige Weise zu kombinieren, um Gefühle und Momente intim und eindringlich festzuhalten. Zunächst sollte der Film gezeichnete Bilder als Ausgangslage für die Szenen verwenden. Doch während der Konzeptionsphase entwickelte sich die Idee, eine POV-Perspektive (Point of View) einzusetzen, die den Betrachtenden direkt in die Handlung einbindet und so eine besondere Nähe und Intensität schafft. Diese Vorgehensweise wurde durch Recherche zu Filmen inspiriert, die in diesem Stil gefilmt wurden, wie beispielsweise "Die Dame im See". Die aktive Einbindung der Zuschauenden war ein bewusst angestrebtes Ziel. Eine zentrale Herausforderung war die Frage, wie der Übergang von der realen Gegenwart zur Erinnerung gestaltet werden könnte. Schließlich entschied ich mich, diesen Wechsel durch Perspektivenänderungen und eine veränderte Optik zu verdeutlichen. Der Film beginnt aus einer neutralen Perspektive und wird anfangs noch realistisch gefilmt. Doch sobald der Protagonist in seine Erinnerungen eintaucht, wechselt der Film zur POV-Perspektive und in einen Animationsstil. Die Darstellung der Erinnerungen im Animationsstil wurde von verschiedenen Anime-Filmen, wie "Chihiros Reise ins Zauberland" und "Arrietty" von Hayao Miyazaki, inspiriert. Diese Filme schaffen eine träumerische Atmosphäre und vermitteln das Gefühl einer distanzierten Realität oder Traumwelt. Die technische Umsetzung der Animationseffekte erfolgte mithilfe der Plattform GoEnhance, die eine breite Palette von Darstellungsarten einschliesslich verschiedener Animations- und Comicstile anbietet. Die Auseinandersetzung mit dieser Technologie führte auch zu einer Reflexion über den Einsatz von KI in der Kunst und zu Diskussionen darüber, wie KI als Werkzeug genutzt werden kann, um neue künstlerische Ausdrucksformen zu schaffen und eigene Werke gezielt zu transformieren. Beim Experimentieren mit der POV-Perspektive wurde auch die Frage nach der Schnitttechnik im Film aufgeworfen. Da das Ziel darin bestand, eine starke Nähe zu den Zuschauenden zu erzeugen, entschied ich mich, die Szenen mit möglichst wenigen und unauffälligen Schnitten zu gestalten, um den Fluss der Erzählung und das immersive Erlebnis nicht zu unterbrechen.

Material und Technik

FullHD Video 6:37 Minuten

Gedreht und bearbeitet mit iPhone Kamera 15, Brille mit integrierter Mini Kamera, iMovie, goEnhance.