Svetlana Marković - Vulvis

Textiles Gestalten

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Schön, haarig, eng, weit, trocken, warm, pickelig, gross, schrumpelig, feucht, pummelig, verschiedenfarbig; Das alles ist die Vulva.

In den Medien soll sie vieles sein: richtig proportioniert, nackt, versteckt, leise, genügsam, gut riechend, ewig jung. Unter diesen Umständen verwundert es nicht, dass sich viele Menschen mit ihrer Vulva unwohl fühlen, sie verstecken und mit diesem Gefühl allein sind.

Aufgrund der Dringlichkeit, welche dieses Thema in mir weckt, möchte ich Menschen auf eine gemeinsame Entdeckungsreise mitnehmen. In dieser Installation sind Menschen dazu eingeladen, mit den Händen die vielfältigen Vulvis zu ertasten.


 

eine Vielfalt

Ob haarig, eng, weit, trocken, warm, pickelig, gross, schrumpelig, feucht, pummelig, verschiedenfarbig; Die Vulva als Gesamtheit der Geschlechtsorgane Klitoris, innere und äussere Labien und dem Venushügel ist ein Paradox. In den Medien soll sie vieles sein, aber bitte stets gleich: richtig proportioniert, nackt, versteckt, leise, gleichmässig, rosa, genügsam, inexistent, gut riechend, ewig jung.

Was ist mit all den Vulven, die nicht diesen Idealen entsprechen? Menschen eifern illusorischen Zielen nach und fühlen sich immerzu unzureichend.

Unter diesen Umständen verwundert es nicht, dass sich viele Menschen mit ihrer Vulva unwohl fühlen, sie verstecken, sich sogar für sie schämen und mit diesen Gefühlen isoliert sind. Sie glauben, eine Ausnahme zu sein und wünschen sich ihre Vulva verändert: Gemäss der internationalen Gesellschaft für ästhetische und plastische Chirurgie (ISAPS) liessen sich 2021 weltweit mehr als 171’000 Frauen einer Labienoperation unterziehen.

Als ich «The Vulva Gallery» von Hilde Atlanta zum ersten Mal sah, wurde mir bewusst, was Vielfalt bedeutet und wie viel Freude sie bereiten kann. Hilde Atlanta hat in einem Buch unzählige Vulven von Menschen aus der ganzen Welt illustriert und deren Gefühle über ihre Vulven aufschreiben lassen und so dazu beigetragen, die Vielfalt der Vulven sichtbar zu machen. Durch dieses Buch inspiriert möchte ich mit meiner Installation eine Verbindung zwischen Menschen schaffen, um dem Ausnahmegefühl des Alleinseins die Kraft zu nehmen. Wenn wir ein Bewusstsein für die Vielfalt schaffen und merken, dass es in der Welt der Vulven keine Ideale gibt, können wir daraus Kraft schöpfen. Wir können uns gemeinsam an unseren Vulven erfreuen, über sie lachen, den Menschen Mut machen, sich zu zeigen. Mit der Dringlichkeit, die in diesem Thema liegt, möchte ich Menschen auf eine gemeinsame Entdeckungsreise mitnehmen.

In der Installation sind Menschen eingeladen, mit den Händen die vielfältigen Vulvis zu ertasten.


 

Material und Technik

Verschiedene textile Stoffe, Installation aus Karton und Stoffen, GIFs