Lucas Stettler - AM I A MANDELA?

Bildnerisches Gestalten

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Inwiefern steckt ein Nelson Mandela in mir? Was bedeutet Gerechtigkeit und Freiheit für mich? Entspricht mein Handeln auch effektiv meiner Haltung? Dieses Porträt von Nelson Mandela soll nicht ihn als Person, sondern viel mehr seine Haltung und sein Gedankengut zum Ausdruck bringen. Wie sind seine Wertvorstellungen in der heutigen modernen Gesellschaft verankert? Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Selbst und dem eigenen Verhalten der Gesellschaft.

Eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Selbst und dem Umgang mit anderen Mitgliedern der Gesellschaft

„Frei zu sein bedeutet nicht nur, seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, dass auch die Freiheit anderer respektiert und fördert.“ Nelson Mandela ist für viele der Inbegriff eines Freiheitskämpfers. Er hat sein Leben lang gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit gekämpft. Doch was ist von seiner Haltung in unserer Gesellschaft hängen geblieben? Inwiefern verkörpern die Individuen der heutigen modernen Gesellschaft diese Wertvorstellungen? Südafrika wird aufgrund seiner kulturellen Diversität häufig auch als «Regenbogennation» bezeichnet. Zusammen mit dem Gedanken, dass jede Farbe auch eine Auswirkung auf die Psyche des Menschen hat, habe ich dieses Regenbogenporträt von Nelson Mandela gemalt. Auf seinem Hemd befinden sich viele verschiedene Fragen, welche die Haltung Mandelas verkörpern und die sich direkt an die Betrachtenden des Bildes richten. So wie die verschiedenen Farben in Mandelas Gesicht unterschiedliche Gefühle bei der Bildrezeption auslösen, so werden dies auch jene Fragen tun. Ziel ist es, dass sich eine betrachtende Person sinnbildlich das Hemd von Mandela überzieht und selbstreflektierend herauszufinden versucht, wie viel von Nelson Mandelas Haltung in ihr steckt. Über Nelson Mandelas Gesicht ist ein Drahtgeflecht gespannt, welches als Symbol für die Gefangenheit steht. Viele Menschen haben einen grossen Anteil von Mandelas Haltung in sich, geben dies aber gegen aussen kaum Preis. Aus diesem Grund habe ich die kleinen Mosaikspiegel und bunten Schnüre am Drahtgeflecht gewählt. Die Spiegelchen lassen die Bertrachteden sich während der Selbstreflexion selbst in die Augen schauen, sie verstrahlen aber auch Glanz. Die Haltung, die ein Mensch verinnerlicht hat, sollte auch nach aussen glänzen. Die bunten Schnüre breiten sich von Mandela weg in alle Richtungen aus. Sie symbolisieren das Miteinander, welches Mandela im oben erwähnten Zitat anspricht und die Haltung, die sich verbreiten soll. Beim Gestaltungsprozess war vor allem das Zusammenspiel der verschiedenen Materialien eine Herausforderung. Wie kann das zweidimensionale Bild mit einer dreidimensionalen Komponente ergänzt werden und immer noch als Einheit wirken? Mit dieser Fragestellung habe ich mich während des ganzen Prozesses beschäftigt.

Material und Technik

Acryl auf Leinwand ergänzt mit Schnur, Mosaikspiegel und Draht.