Virtuelle Realität in der Primarschule

Viele Themen im naturwissenschaftlichen Unterricht behandeln Aspekte der Welt, die nicht direkt beobachtbar sind, wie sehr kleine (z.B. Atome) oder sehr grosse (z.B. das Sonnensystem) Strukturen und Prozesse. Das ist ein Problem, denn das aktive Erleben und das handelnde Auseinandersetzen sind für das Lernen, insbesondere bei Kindern, wichtig.

Virtual Reality (VR) könnte dieses Problem lösen, da es ermöglicht, in virtuelle Welten einzutauchen und darin zu interagieren. Das Forschungsteam setzt hier an und untersucht das Potential von VR-Lehrmitteln für die Primarstufe. Die Annahme lautet: Die Interaktion und Immersion durch VR erleichtern das Lernen über sonst nicht direkt erfahrbare Prozesse und Strukturen.

Da bisher noch keine lehrplankonformen VR- Lehrmittel für die Primarschülerinnen und -schüler existieren, wurde zunächst eine eigene VR-Lernumgebung entwickelt. Die Wahl fiel auf "Wasserkreislauf" da es im Lehrplan 21 eine zentrale Rolle spielt und eine Reihe von schwer oder gar nicht wahrnehmbaren Strukturen und Prozessen beinhaltet, wie z.B. Verdunstung und Kondensation.

Mit Hilfe dieser Lernumgebung wird nun erforscht, ob VR im regulären Unterricht an einer Primarschule umsetzbar ist und wirklich gegenüber herkömmlichem Unterricht Vorteile bietet. Sollte die Forschung den Nutzen von VR bestätigen, kann VR in Zukunft regulär in Primarschulen genutzt werden, um Schülerinnen und Schülern das Lernen über komplexe naturwissenschaftliche Themen zu erleichtern.