Kurzfassung

Intakte soziale Beziehungen sind eine Grundvoraussetzung für erfolgreichen Unterricht. Aggressives Verhalten von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonen beeinträchtig diese Beziehungen, erschwert Lehr-Lernprozesse und gefährdet eine gesunde Entwicklung aller Beteiligten. Forschung kann Schulen im Umgang mit aggressivem Verhalten unterstützen.

Während sich die Aggressionsforschung in den letzten Jahren zunehmend spezialisiert und einzelne Sonderformen der Aggression wie zum Beispiel Mobbing erforscht hat, sind Schulen mit der ganzen Bandbreite aggressiven Verhaltens konfrontiert. Die Studie «Aggression in Lehrer-Schüler-Interaktionen», kurz LISA, verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und untersucht verschiedene Arten von aggressivem Verhalten seitens der Schülerinnen und Schüler sowie seitens der Lehrpersonen. Sie analysiert mehrperspektivisch, wie häufig solche Verhaltensweisen auftreten und wie sie miteinander zusammenhängen. Aggressives Verhalten wird dabei als interaktionales Problem verstanden, in dem mehrere Parteien (Schülerinnen und Schüler oder Lehrpersonen) miteinander interagieren und somit zum weiteren Verlauf beitragen. LISA untersucht auch, welche Faktoren aggressives Verhalten von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrpersonen beeinflussen.

Damit liefert LISA einen wichtigen Beitrag für Schulen und Lehrpersonen, indem sie aggressives Verhalten in der Interaktion anschaut und dabei zentrale Einflussfaktoren identifiziert, die eskalierende Interaktionsmuster verhindern können. Diese Erkenntnisse können helfen, Schulen im Umgang mit aggressivem Verhalten zu sensibilisieren.